Berlin. Am Wochenende müssen sich Autofahrer in Berlin auf umfangreiche Verkehrsbeeinträchtigungen im gesamten Stadtgebiet einstellen. Neben den zwei großen Laufveranstaltungen „Frauenlauf Berlin“ und dem „S25 Berlin“ finden auch Kinderfahrraddemonstrationen unter dem Motto „Kidical Mass“ statt.
Nach der coronabedingten zweijährigen Laufpause startet am Sonnabend, 14. Mai, der „KoRo Frauenlauf Berlin“, bei dem rund 10.000 Teilnehmerinnen im Tiergarten erwartet werden. Nach dem Motto „Von starken Frauen für starke Frauen“ setzen die Teilnehmerinnen ein Zeichen der Solidarität für an Krebs erkrankte Frauen. Ein Euro des Teilnahmebeitrags geht bei Deutschlands größtem Charity-Frauenlauf an die Berliner Krebsgesellschaft e. V. und kommt krebsbetroffenen Frauen in finanzieller Not zugute.
Frauenlauf Berlin: Straße des 17. Juni ab Sonnabend gesperrt
Für die Auf- und Abbauarbeiten ist die Straße des 17. Juni ab Sonnabendfrüh 3 Uhr bis Sonntagfrüh 2 Uhr in beiden Richtungen zwischen Großer Stern exklusive und 18. März exklusive sowie die Yitzhak-Rabin-Straße für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Am Sonnabend kann es in der Zeit von 14 bis 20 Uhr rund um den Tiergarten zu zusätzlichen Verkehrseinschränkungen kommen. Zwischen 14 Uhr und 18 Uhr werden die Wettbewerbe in den verschiedenen Disziplinen gestartet. Der Zielschluss ist für 19.45 Uhr vorgesehen.
Frauenlauf Berlin: Das sind die Startzeiten
14 Uhr 10km Walking (2 Runden)
14.05 Uhr 10km Nordic-Walking (2 Runden)
14.20 Uhr 500-1000m Bambinilauf
15.40 Uhr 5km Lauf mit Zeitmessung
16.10 Uhr 5km Lauf ohne Zeitmessung incl. Schülerinnen
16.40 Uhr 5km Walking
16.45 Uhr 5km Nordic-Walking
18.00 Uhr 10km Lauf (2 Runden)
Zielschluss ca. 19.45 Uhr
S25 Berlin: Autofahrer sollen die Innenstadt auf der Stadtautobahn umfahren
Zu weit größeren Verkehrsstörungen wird es beim Lauf „S25 Berlin“ am Sonntag, 15. Mai, kommen. Es kommt im gesamten Innenstadtbereich in der Zeit von 9 bis 14 Uhr zu umfangreichen Streckensperrungen und Halteverboten. An der Kreuzung Kaiser-Friedrich-Straße/Bismarckstraße in Charlottenburg wird eine Querung für Autofahrer in Richtung Norden eingerichtet. Hier wird es also möglich sein, auch während der Sperrungen mit dem Auto die Strecke zu queren.
Die Verkehrsinformationszentrale Berlin empfiehlt, die Innenstadt über die Stadtautobahn A100 zu umfahren und auf die S- und U-Bahnen auszuweichen. Für die Dauer der Straßensperrungen werden die betroffene Bus- und Tramlinien unterbrochen oder umgeleitet.
S25 Berlin - Das ist die Strecke
- Olympischer Platz
- Steubenplatz
- Reichsstraße
- Kaiserdamm
- Bismarckstraße
- Straße des 17. Juni
- Unter den Linden
- Markgrafenstraße
- Leipziger Straße
- Tiergartenstraße
- An der Urania
- Kurfürstendamm
- Leipziger Straße
- Kantstraße
- Neue Kantstraße
- Masurenallee
- Reichsstraße
- Olympische Straße
- Coubertinplatz
- Olympiastadion
Die Sperrung der Strecke erfolgt sukzessive mit der Durchfahrt der weißen Flagge (etwa 75 Minuten vor dem Start des ersten Läufers). Die Freigabe der Strecke erfolgt außer an den Verpflegungspunkten unmittelbar mit dem letzten Läufer. Wegen der Reinigung der Verpflegungspunkte kann sich die Freigabe um ungefähr 30 Minuten verzögern.
Neben dem 25-Kilometer-Lauf finden auf der Laufstrecke am Sonntag gleichzeitig ein fünf mal fünf Kilometer Staffellauf, ein Halbmarathon, ein zehn Kilometer Wettbewerb und ein Kinderlauf über zwei Kilometer statt. Gestartet wird um 10 Uhr auf dem Olympischen Platz, der Kinderlauf beginnt um 10.15 Uhr. Das Ziel für alle Laufwettbewerbe ist im Olympiastadion. Dort werden gegen 13.30 Uhr die letzten Teilnehmer erwartet.
S 25 Berlin: Das sind die Startzeiten
10 Uhr: 25 km, Halbmarathon, 10 km, 5x5 km Staffellauf
10.15 Uhr: Kinderlauf
10.30- 13.30 Uhr: Zieleinläufe und Siegerehrungen im Stadion
13.30 Uhr: Zieleinlauf der letzten Läufer
13.45 Uhr: Abmoderation
16.30 Uhr: Veranstaltungsende
17 Uhr: Räumung Veranstaltungsgelände
Kidical Mass: Kinderfahrrademos am Sonnabend und Sonntag in Berlin
Weitere Verkehrseinschränkungen bringen am Wochenende mehrere Kinderfahrraddemos unter dem Titel „Kidical Mass“. Insgesamt zwölf solcher Aktionen sind in zehn Bezirken geplant, aufgeteilt auf den Sonnabend und den Sonntag. Die „Kidical Mass“ ist ein internationales Projekt, bei dem an diesem Wochenende in 15 Ländern für fahrrad- und kinderfreundliche Orte demonstriert wird. Ziel der deutschlandweiten Bewegung ist ein Straßenverkehrsgesetz, das die Sicherheit von Kindern besonders in den Blick nimmt. In Berlin werden dem Verein Changing Cities zufolge 10.000 teilnehmende Kinder erwartet.
Das Bündnis in der Hauptstadt, zu dem unter anderem auch der Fahrrad-Club ADFC Berlin und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Nordost gehören, hat die Demonstrationen unter das Motto „Uns gehört die Straße“ gestellt. „Fahrradinfrastruktur muss sicher und geschützt vom Kfz-Verkehr gestaltet werden, sodass sie auch von Kindern und Jugendlichen gut genutzt werden kann“, erklärt der ADFC. Zu den Forderungen gehört es deshalb, Schulen und Kitas direkt an das Radverkehrsnetz anzubinden und durch temporäre Straßensperrungen für den Durchgangsverkehr sicherer zu machen. Zudem solle die Verkehrsberuhigung vor Schulen und Kitas nicht nur zu Schulbeginn, „sondern ganzjährig konsequent kontrolliert und sanktioniert werden“.
Am Sonnabend starten über den Tag verteilt Demonstrationen am Nettelbeckplatz in Mitte, dem Schmollerplatz in Alt-Treptow, am Bierpinsel nahe dem U-Bahnhof Schloßstraße, am Bahnhof Charlottenburg, dem Frankfurter Tor in Friedrichshain, an der Ossietzkystraße in Pankow, der Grundschule an der Peckwisch in Reinickendorf, an der Bushaltestelle am Waldsee, ebenfalls in Reinickendorf, und am Freizeitzentrum Marzahn.
Jugendverkehrsschule soll Hochhaus weichen
Am Sonntag geht es am S-Bahnhof Lichtenberg, am Rathaus Tempelhof, sowie an der Jugendverkehrsschule am Sachsendamm in Schöneberg weiter. Die „Kidical Mass“ mit Start an der Jugendverkehrsschule hat dabei auch das Ziel, für deren Erhalt zu demonstrieren. Diese steht vor dem Aus, weil auf der der Fläche ein Hochhaus entstehen soll, der Pachtvertrag ist bereits gekündigt. Genutzt wird die Jugendverkehrsschule von allein 21 Grundschulen.
„Vor einigen Jahren hat der Bezirk bereits die Jugendverkehrsschule in Lichtenrade verloren. Wenn nun auch noch der Standort am Sachsendamm wegfiele, hätte der gesamte Bezirk Tempelhof-Schöneberg nur noch eine einzige Jugendverkehrsschule in Mariendorf, das reicht bei Weitem nicht aus“, erklärt Gabi Jung vom BUND Berlin. Auch die für den Verkehr zuständige Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) hat bereits ihr Kommen angekündigt. Bei allen Fahrrad-Demonstrationen soll mit einem Tempo von etwa sieben Kilometern pro Stunde gefahren werden, sodass auch Kinder problemlos mithalten können.