Berlin. 1000 Menschen haben am Freitag gegen den Weiterbau der A100 protestiert.

Gegen die Pläne zum Weiterbau der A100 bis zur Storkower Straße haben am Freitag rund 1000 Menschen demonstriert. Der Fahrradkorso startete am Nachmittag am Invalidenpark unmittelbar neben dem Bundesverkehrsministerium, das die Pläne für den 17. Abschnitt der A100 vorantreibt. Anschließend fuhren die Teilnehmenden durch die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg und Neukölln zur Abschlusskundgebung an der Laskerstraße in Friedrichshain.

Zum Protest aufgerufen hatten der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), die Initiative Changing Cities, Fridays for Future, der „Volksentscheid Berlin autofrei“ sowie die neu gegründete „Bürger*innenInitiative A100“. Ein Vertreter des ADFC stellte dabei in seiner Rede einen Zusammenhang zwischen dem russischen Einmarsch in der Ukraine und der Verkehrswende in Deutschland her. Um den russischen Präsidenten Wladimir Putin Einhalt zu stoppen, müsse Deutschland auf den Import russischer fossiler Energieträger wie Kohle und Gas verzichten. Dafür müsse auch der Autoverkehr eingeschränkt werden. Der Neubau von Autobahnen sei mit diesem Ziel nicht vereinbar.

„Der Bundesverkehrsminister hält mit dem geplanten Ausbau der Stadtautobahn an einer Verkehrspolitik des letzten Jahrtausends fest“, sagte der Redner des ADFC. Die Politik entferne sich zudem „mit jedem Kilometer Stadtautobahn von den selbst gesetzten Klimazielen“. Eine andere Rednerin sagte, die Bevölkerung wolle es nicht mehr hinnehmen, „dass unsere Stadt durch den Autoverkehr systematisch kaputt gemacht wird“. Die von der CDU bemühte Bezeichnung der A100 als „Klimaautobahn“ sei „zynischer Blödsinn“.

Die Protestfahrt verlief insgesamt störungsfrei. Lediglich an der Kreuzung von Wilhelmstraße und Unter den Linden machten einige Autofahrer ihrem Unmut darüber, dass sie wegen des Demonstrationszuges warten mussten, durch anhaltendes Hupen Luft. Die Fahrradfahrenden antworten darauf mit Klingeln.

Der 17. Bauabschnitt der A100 soll vom Ende des 16. Abschnitts am Treptower Park unter anderem am Bahnhof Ostkreuz vorbei bis zur Storkower Straße führen und ist in Berlin schon lange umstritten. Der Berliner Senat, insbesondere Grüne und Linke, lehnen die Pläne des Bundesverkehrsministeriums ab. CDU, FDP und AfD befürworten die Pläne.