Berlin. Kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs hatte „Die letzte Generation“ ihre Blockade-Aktionen ruhen lassen. Das soll sich wieder ändern.
Kurz nach Beginn der Ukraine-Kriegs hatte „Die letzte Generation“ ihre Blockade-Aktionen auf Autobahnen und an Flughäfen ruhen lassen. Das soll sich im März und April wieder ändern, kündigten die Klimaaktivisten am Mittwoch an. „Wir werden mit mehr Menschen zurückkehren und mit weiteren Störungen dafür eintreten, dass der fossile Wahnsinn gestoppt wird“, sagte Sprecherin Carla Hinrichs.
Aus den 30 Aktivisten, die seit dem 24. Januar in Berlin und auch in anderen deutschen Städten immer wieder Autobahnen und Flughäfen blockiert hatten, seien mittlerweile rund 150 geworden, ergänzte Carla Rochel. „Wir werden mit unseren Aktionen so lange weitermachen, bis die Bundesregierung von ihrem todbringenden Kurs abrückt“, so die Aktivistin, die nach eigenen Angaben aufgrund der Teilnahme an Flughafenblockaden „drei Tage im Knast“ gesessen habe.
69 Blockaden von Autobahnen und Flughäfen organisiert
Wie Rochel weiter mitteilte, habe die Initiative in den vergangenen fünf Wochen insgesamt 69 Blockaden von Autobahnen und Flughäfen organisiert - die meisten davon in Berlin. Zudem seien 50 „Essen retten“- Aktionen auf das Konto der Initiative gegangen. Bei diesen hätten Mitglieder Nahrungsmittel aus den Mülltonnen von Supermärkten entnommen und sich dafür selbst bei der Polizei angezeigt. Insgesamt habe es 254 Festnahmen gegeben, „mehrere Menschen“ seien dabei bis zu drei Tage lang festgehalten worden.
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Der grausame Angriffskrieg auf die Ukraine verdeutliche erneut, wie dringend ein Umdenken der Bundesregierung erforderlich sei: „Durch den Kauf fossiler Energie aus Russland finanziert die Bundesregierung den Krieg“, so die beiden Klimaaktivistinnen weiter. Insgesamt sei „Die letzte Generation“ gestärkt aus den Protesten der vergangenen Wochen hervorgegangen, immer mehr Menschen seien bereit, auch außerhalb von angemeldeten Demonstrationen für verschiedene Formen von Störaktionen auf die Straße zu gehen.
„Unser Widerstand ist friedlich“
Ob die Klimaaktivisten planen, sich wie zuletzt auf Autobahnen oder vor Flughäfen festkleben wollen, verrieten sie am Mittwoch nicht - aus Sicherheitsgründen, wie die Sprecherinnen betonten: „Aber soviel können wir sagen: Wir müssen Störungen hervorrufen, die nicht ignoriert werden können, damit wir Wirkung erzielen“, so Carla Rochel. Die Grenze werde allerdings da gezogen, wo Menschen gefährdet würden: „Unser Widerstand ist friedlich.“ Als letzte Generation seien sie verpflichtet, alles Gewaltfreie und in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die Klimakatastrophe zu stoppen.
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