Berlin. Die Klimaaktivisten, die seit der vergangenen Woche auch in Berlin die Zufahrten zu Autobahnen blockieren, sagen weitere geplante Aktionen ab. In einer Mitteilung am Dienstagvormittag nannten die Initatoren die Tötung zweier Polizisten in Rheinland-Pfalz als Grund für die Beendigung der Blockaden. "Wir stehen mit der Gesellschaft in Trauer nach diesem Gewaltakt. Wir sagen unsere Aktionen der nächsten Tage in Hamburg, Frankfurt und Berlin mit sofortiger Wirkung ab", so die Macher der Aktion "Essen Retten - Leben Retten".
Zuletzt hatten die Aktivisten am Montag in Berlin für Staus und Polizei-Einsätze gesorgt, als sie auf mehreren Autobahn-Zufahrten und Hauptverkehrsstraßen die Fahrbahn blockierten. Einige der Demonstranten klebten sich dabei mit ihren Händen am Asphalt fest. Allein am Montag nahm die Polizei 31 Teilnehmer der Blockaden fest. Die Demonstranten hatten bei betroffenen Autofahrer für erheblichen Unmut gesorgt. Dabei kam es vereinzelt auch zu gewalttätigen Übergriffen entnervter Autofahrer auf die Demonstranten.
Berlins Umwelt- und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hat sich kritisch zu der Serie von Blockaden durch Klimaaktivisten geäußert. Sie teile die Inhalte der Proteste, bei denen es um Klimaschutz und um Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung gehe, sagte Jarasch am Dienstag nach einer Senatssitzung auf Anfrage. Sie teile auch „die Dringlichkeit, die aus dieser Protestform spricht“. „Allerdings würde ich mir doch sehr wünschen, dass Protestformen gewählt werden, mit denen man weder sich selbst noch andere in Gefahr bringt.“
Autobahn-Blockaden in Berlin: "Wir stören friedlich und entschlossen den Verkehr"
In der Mitteilung von Dienstag wiederholten die Initiatoren die Beweggründe ihrer Blockaden. "Wir wollen auch in Zukunft Schaden von unserer Bevölkerung abwenden. Aus diesem Grund stören wir friedlich aber entschlossen den Verkehr. Unser Kampf gegen Treibhausgasemissionen und gegen Zerstörung des Lebens ist ein Kampf gegen Gewalt: Emissionen bringen uns jetzt schon um", heißt es dort unter anderem.
Man wolle ein gewaltfreies Miteinander und Sicherheit für alle, „ob sie Uniform tragen oder nicht“. "Nach der Gewalt gestern gegen zwei Polizisten trauern wir auch mit allen Betroffenen und Angehörigen", so die Initiatoren.
Die Aktivisten fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine Agrarwende, um Klimagase aus der Landwirtschaft zu mindern. Sie bezeichnen sich als „Aufstand der letzten Generation“.