Berlin. In Berlin werden in den nächsten Wochen Plakate zu sehen sein, die über GHB aufklären - über Gammahydroxybutyrat, auch Liquid Ecstasy genannt. Auch, wer beim Durchqueren der Stadt den Blick mehr aufs Smartphone richtet, kann auf die Botschaft stoßen, denn sie wird auch auf Social Media verbreitet. Hinter der Kampagne steht der Berliner Suicide Club, organisiert wird sie von einem Team des Magazins "The Clubmap" und dem Verein "Zug der Liebe".
Anlass ist der Tod einer jungen Frau nach einem Besuch im Suicide Club auf dem RAW-Gelände an der Revaler Straße in Friedrichshain. Sie verstarb Ende August im Krankenhaus. Ursache war eben jenes GHB - eine Droge, die schon länger ein Problem in der Partyszene ist. "Ein Statement der Clubszene ist jetzt dringend nötig", schreiben die Organisatoren in einer Erklärung. "Unser Ziel ist, Clubbesuchern auf Augenhöhe klar zu machen, dass sie nicht nur sich selbst gefährden, sondern auch die Clubkultur." Die Null-Toleranz-Politik einiger Clubs sei ein gutes Zeichen, erreiche aber nicht alle. "In meisten Clubs ist es selbstverständlich, dass dort kein Platz ist für rassistische, sexistische und anderen diskriminierenden Verhaltensweisen ist. Nun wird es Zeit sich mehr darauf zu fokussieren, dass Clubbesucher sich nicht selbstgefährdend mit GHB überdosieren."
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Eine Überdosis kann gefährlich schnell erreicht werden, da die Dosierung millilitergenau erfolgen muss. Je nach Dosierung kann die Party-Droge, die auch als "K.o.-Tropfen" verwendet wird, eine ganz unterschiedliche Wirkung haben.
Bei der Kampagne wollen die Organisatoren gar nicht zu viel vorgeben. "Wir überlassen ihnen die Gestaltung", schreiben sie. Clubs können eigene Bilder und Slogans zuliefern.
An der Kampagne beteiligen sich mehr als 60 Clubs, Veranstalter und Vereine aus Berlin, Hamburg, Köln, Dresden, München und anderen Städten.