Kriminalität

Hund Oskar vor Drogerie entführt - Spur führt nach Kreuzberg

| Lesedauer: 3 Minuten
Claudia Liebram
Der Jack-Russell-Terrier Oskar wurde vor einer Drogerie entführt. Auffällig ist der weiße Fleck am Rücken.

Der Jack-Russell-Terrier Oskar wurde vor einer Drogerie entführt. Auffällig ist der weiße Fleck am Rücken.

In Pankow wurde ein Jack-Russel-Terrier vor einem Geschäft entführt. Die Suche nach ihm führt quer durch ganz Berlin.

Berlin. Seit zwei Wochen ist der Jack-Russel-Terrier Oskar spurlos verschwunden. Vier Minuten lang war er vor einer Drogerie am Garbatyplatz angeleint. Diese vier Minuten nutzte ein junger Mann im Hoodie, um Oskar loszuknüpfen und mit ihm via U- und S-Bahnhof Pankow zu verschwinden.

Seither ist die Welt für seine Besitzer-Familie eine andere. Die vierjährige Tochter fragt nach ihrem Hund, viele Freiwillige suchen in der ganzen Stadt nach dem Tier oder verteilen Flyer. Oskars Besitzer sucht in sozialen Netzwerken und läuft quer durch Berlin. Und er verspricht einen Finderlohn von 2500 Euro.

Hund in Berlin entführt: Oskar hat ein Nierenleiden

Oskar ist dreifarbig, hat lange Beine, einen weißen Fleck auf dem Rücken, ist ein Männchen und kastriert. Vor allem aber: Oskar ist krank. Gegen ein Nierenleiden braucht er Medikamente, viel Fürsorge und Verständnis für so manche Eigenheit. "Oskar ist ein Familienhund", so sein Besitzer gegenüber der Berliner Morgenpost. "Er war in unseren Alltag integriert." Oft war er mit der Besitzerin und ihren kleinen Kindern zuhause, manchmal ging er mit ins Büro des Familienvaters.

"Es sind so ziemlich die schlimmsten Stunden in unserer Zeit als kleine Familie", schreibt sein Besitzer in einem Facebook-Beitrag. "Wir haben Anzeige bei der Polizei erstattet, informieren Tierheime, Bahnhofsmissionen und Taxiunternehmen."

Suche nach dem Jack-Russel-Terrier quer durch Berlin

Jetzt, zwei Wochen nach dem Verschwinden, gab es eine Wende: Oskars Besitzer wurde auf einen 12-Jährigen aufmerksam gemacht - und der entpuppte sich als der gesuchte Entführer. Nachdem er den Hund vor der Drogerie losgebunden hatte, fuhr er mit ihm nach Kreuzberg. Dort ließ er ihn von der Leine. Der Hund nutzte die Freiheit und lief weg.

Und so konzentriert sich die Suche jetzt auf die Gegend zwischen Kreuzberg und Friedrichshain. Am Wahl-Wochenende sind Freiwillige aufgerufen, gemeinsam nach dem Hund Ausschau zu halten. Treffpunkt ist am Sonnabend um 16 Uhr und am Sonntag um 12 Uhr am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof.

Besitzer und Freiwillige hatten in der vergangenen Woche die Gegend um den Weinbergspark und den Görlitzer Park durchkämmt, weil dort ein herrenloser Hund gesehen worden war, auf den die Beschreibung passte.

Ob sich der Hund leicht fangen lässt, wenn er irgendwo herumstreunt? "Er stoppt bei jeder Mülltonne und frisst erstmal alle Dönerreste", so sein Besitzer bei Facebook.

Wenn Oskar nicht zurückkommt, will er mit der Familie auf jeden Fall umziehen. "Ich wohne schräg gegenüber vom Tatort. Immer wenn ich die Stelle sehe, kommen mir die Tränen", erklärte er gegenüber der Berliner Morgenpost. Schon jetzt sagt sich die Familie aber: "Der Hund hat auf jeden Fall bei uns eine schöne Zeit gehabt."

Wer Oskar gesehen hat oder andere Hinweise hat, kann seinen Besitzer per E-Mail finding-oskar@gmx.de erreichen.