Berlin. In den vergangenen fünf Jahren haben Rechtsextremisten mehrere sogenannte Feindeslisten mit den Namen von knapp 1000 Berlinerinnen und Berlinern angelegt. Das berichtet der RBB.
Demnach befinden sich auf den Listen Daten wie Vor- und Familiennamen, Wohn- und Meldeanschriften, Telefonnummern sowie berufliche Tätigkeiten. Das geht aus der Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage der beiden Linken-Abgeordneten Anne Helm und Niklas Schrader hervor, wie es in dem Bericht weiter heißt.
Insgesamt habe die Berliner Polizei in den vergangenen Jahren drei solcher Listen bei Durchsuchungen im Zusammenhang mit Ermittlungen zur rechten Anschlagsserie in Neukölln sicherstellen können. Wer die Verfasser dieser Listen sind, wolle die Senatsinnenverwaltung laut Bericht mit Rücksicht auf laufende Verfahren nicht sagen. Sie spricht demnach in ihrer Antwort auf die Anfrage der beiden Linken-Abgeordneten Helm und Schrader lediglich von Personen der rechten Szene Berlins.
Neuköllner Anschlagsserie: Hauptverdächtiger Urheber einer Feindesliste
Laut RBB ist einer der Hauptverdächtigen der Neuköllner Anschlagsserie, der mehrfach vorbestrafte Neonazi Sebastian T., Urheber von mindestens einer dieser Feindeslisten. Darauf befänden sich zum Teil persönliche Daten von engagierten Bürgern gegen Rechtsextremismus, Lokalpolitikern der Linken und der SPD sowie Journalisten.
Eine weitere Liste mit einer Karte von Berliner Asylunterkünften und personenbezogenen Daten hätten die Beamten im Rahmen eines polizeilichen Internetmonitorings entdeckt. Die Urheberschaft für diese Informationssammlung konnte der NPD zugeordnet werden.