Berlin.
30 Jahre nach der Wiedervereinigung soll für Pendler eine Bahn-Lücke im Berliner Norden geschlossen werden. Für den Bau eines Regionalbahnsteigs für die sogenannten Heidekrautbahhn wurde am Pankower Bahnhof Wilhelmsruh der symbolische erste Spatenstich gesetzt. Damit soll die 14 Kilometer lange eingleisige Stammstrecke der Heidekrautbahn aus Basdorf im Landkreis Barnim wieder an das Netz Richtung Berliner Innenstadt angebunden werden.
Der Berliner Bevollmächtigte der Deutschen Bahn, Alexander Kaczmarek, sicherte zu, die Strecke weiter stadteinwärts so ertüchtigen zu wollen, dass die Züge bis zum Umsteigebahnhof Gesundbrunnen fahren können.
"Im wahrsten Sinne des Wortes erleben wir hier einen historischen Moment", sagte Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU). Die Bahnverbindung war durch den Mauerbau 1961 unterbrochen worden. Die Niederbarnimer Eisenbahn als Bauherr und Betreiber will Ende 2023 wieder Züge dort fahren lassen.
Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) sagte, es sei wichtig für die Akzeptanz des Projekts, mit dem Spatenstich zu zeigen, dass man es ernst meine. Entlang der Strecke gibt es Widerstand von Anwohnern gegen das Vorhaben, die unter anderem keinen Schienenlärm und Schadstoffe aus dem Dieselantrieb wollen.
Der Spatenstich markierte nach Angaben der Niederbarnimer Eisenbahn auch den tatsächlichen Baubeginn. Zunächst werde der Berliner Mauerweg um einige Meter verlegt, im nächsten Jahr werde der Bahndamm verbreitert und der neue Bahnsteig gebaut. Die Kosten für die Reaktivierung der Stammstrecke liegen demnach bei 30 Millionen Euro. Berlin und Brandenburg wollen das Geld beim Bund beantragen.
dpa