Kriminalität

Großrazzia in Berlin gegen Schleuser-Bande

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Bundespolizisten durchsuchen in Berlin mehrere Wohnungen.

Bundespolizisten durchsuchen in Berlin mehrere Wohnungen.

Foto: Bundespolizei Berlin

Die Bundespolizei hat in Berlin mehrere Wohnungen mutmaßlicher Schleuser durchsucht. Ein Albaner wurde verhaftet.

Berlin. Mit einer Razzia ist die Bundespolizei am Mittwochmorgen in Berlin gegen Schleuserkriminalität vorgegangen. Ein Haftbefehl gegen einen 38-jährigen Albaner sei vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Mittwochmorgen. In seiner Wohnung fanden die Beamten demnach außerdem vier Männer, die unerlaubt in Deutschland seien.

Die Bundespolizei entdeckte den Angaben zufolge außerdem „eine ganze Reihe an Urkunden“, darunter Reisepässe und ID-Karten, die nun überprüft werden. „In ersten Fällen haben wir schon klar erkannt, dass es sich um gefälschte Dokumente handelt“, sagte der Sprecher. Auf Twitter schrieb die Bundespolizei zudem von etwa 124.000 Euro Bargeld, das die Polizisten fanden.

Wohnungen in Schöneberg und Wedding durchsucht

170 Beamte durchsuchten seit 6 Uhr elf Objekte, vor allem Wohnungen, in Tempelhof-Schöneberg, Neukölln, Mitte, Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Steglitz-Zehlendorf. Auch eine gastronomische Einrichtung sei durchsucht worden. Die Polizisten seien bei den Durchsuchungen insgesamt auf acht vermutlich Geschleuste in Wohnungen gestoßen. Für die weiteren Ermittlungen sollen auch Dolmetscher hinzugezogen werden.

Die Männer seien auf unterschiedlichen Wegen nach Berlin gekommen, berichtete ein Polizeisprecher über den bisherigen Ermittlungsstand. „Teilweise per Flugzeug oder mit Busverkehr, vornehmlich aus Italien.“

Bauarbeiter wurden nach Irland und Großbritannien geschleust

Die Schleuser hätten in einer Fälscherwerkstatt gefälschte Urkunden herstellen lassen, vor allem vermeintlich griechische oder italienische ID-Karten, erklärte er weiter. In Berlin seien diese den geschleusten Personen übergeben worden. Von den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld seien sie dann nach Dublin gereist, um in Großbritannien im Baugewerbe zu arbeiten, so der Pressesprecher zu den Vorwürfen.

Erst Anfang Juni hatte es eine bundesweite Razzia gegen Schleuser-Kriminalität gegeben, bei der auch Objekte in Berlin und im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow durchsucht wurden. Die Ermittler verdächtigten drei Männer, Menschen illegal nach Deutschland einzuschleusen und sie in einer Firma auszubeuten. Festnahmen gab es nicht.

( dpa/mime )