- Klimastreik in Berlin: Laut Veranstalterangaben haben sich bei der zentralen Demonstration "Alles fürs Klima" 80.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor eingefunden. Getragen wurde der Protest von der Bewegung "Fridays for Future" und zahlreichen anderen Initiativen.
- Etliche weitere Demonstrationen und Aktionen starteten in Berlin am Vormittag. Die Polizei warnte: "Meiden Sie die Innenstadt, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind".
- "Fridays for Future" sprach am Nachmittag von rund 270.000 Teilnehmern - deutlich mehr als zuvor angenommen.
- Am Potsdamer Platz kam es zu einer Sitzblockade. Die Stimmung blieb bis zum Abend aber entspannt. An der Zufahrt zum Flughafen Tegel zog die Polizei einige Einsätzkräfte zusammen.
- Am Freitagvormittag kam es zu Aktionen am Ernst-Reuter-Platz, an der Holzmarktstraße und an der Stadtautobahn A100. Laut Polizei verliefen alle Aktionen friedlich.
- Im Rahmen der Klima-Aktionswoche von Fridays for Future ruft der ADFC Berlin unter dem Motto #MehrPlatzFürsRad am Sonnabend zur Fahrrad-Kreisfahrt (ab 14 Uhr) rund um die City auf.
+++ 7.40 Uhr +++ Fahrraddemo am Sonnabend für den Klimaschutz
Mehrere Tausend Radfahrer und Radfahrerinnen werden am Sonnabend zu einer Demonstration für den Klimaschutz in Berlin erwartet. Im Rahmen der Klima-Aktionswoche von Fridays for Future ruft der ADFC Berlin unter dem Motto #MehrPlatzFürsRad zur Fahrrad-Kreisfahrt (ab 14 Uhr) rund um die City auf.
Vor allem mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger sei zwingend notwendig, sagt die Landesvorsitzende des ADFC Berlin, Eva-Maria Scheel, in einer Pressemitteilung. „Berlin ist weit davon entfernt, seine Klimaziele zu erreichen. Statt umzubauen, wird gezögert und gezaudert, wenn Autoparkplätze Radfahrstreifen weichen sollten.„
Frank Masurat, Mitglied im ADFC-Landesvorstand, kritisierte in diesem Zusammenhang den Trend zu SUVs. „Kein Mensch braucht in Berlin riesige, übermotorisierte Spritschlucker, die uns den Platz nehmen und unsere Luft verpesten.“
Wie jedes Jahr findet die ADFC Kreisfahrt in der Europäischen Woche der Mobilität statt. Startpunkt ist am Potsdamer Platz. Anschließend fahren geht es unter anderem durch die Bezirke Kreuzberg, Pankow und Charlottenburg. Für 17 Uhr ist eine Abschlusskundgebung geplant - ebenfalls am Potsdamer Platz.
+++ 21.48 Uhr +++ Gruppen, die den Verkehr blockieren
"Seit der #FridaysForFuture-Demo setzen sich immer mal wieder Gruppen auf die Straßen, um den Verkehr zu blockieren", teilte die Polizei bei Twitter mit. Die Einsatzkräfte suchten in solchen Fällen erst das Gespräch. "Dann kann es deutlichere Ansagen geben. Wenn das nicht hilft, müssen sie zu anderen Mitteln greifen", hieß es weiter. Die Situation bleibt am Abend unverändert. Die Lage blieb aber bisher friedlich. Damit endet der Liveblog zum Klimastreik. Wir danken für die Aufmerksamkeit und wünschen einen schönen Abend!
+++ 20.17 Uhr +++ "Extinction Rebellion"-Aktivisten am Potsdamer Platz sind sich uneins
Einige "Extinction Rebellion"-Aktivisten haben sich entschieden, auf der Kreuzung am Potsdamer Platz zu bleiben. Andere hingegen brechen allmählich auf. Zuvor wurde ausgiebig diskutiert, wie nun weiter zu verfahren sei. Laut Polizei ist die Demonstration am Potsdamer Platz bis 22 Uhr angemeldet. Die Stimmung blieb weiter entspannt.
+++ 20.03 Uhr +++ Polizei fordert Gruppen am Alexanderplatz zum Gehen auf
Die Gruppe von Demonstranten, die sich am Alexanderplatz im Bereich Spandauer Straße und Karl-Liebknecht-Straße versammelt hatte, wurde von der Polizei zum Gehen aufgefordert. Dem folgten zahlreiche Menschen. "Es kamen allerdings neue Teilnehmer nach", sagte eine Polizeisprecherin der Berliner Morgenpost. Es sei nicht geräumt worden, man versuche aber durch persönliche Ansprache, die Demonstranten zum Gehen zu motivieren. Der Verkehr in dem Bereich fließe allerdings noch nicht wieder. Die Versammlung am Alexanderplatz sei bis 22 Uhr angemeldet.
+++ 19.54 Uhr +++ Polizeipräsenz am Flughafen Tegel
Am Flughafen Tegel herrschte am Abend massive Polizeipräsenz. Wie ein ARD-Journalist bei Twitter schrieb, sei sogar der Bus zum Flughafen von der Polizei überprüft worden. Auf seinen dort verbreiteten Fotos waren zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen.
+++ 19.38 Uhr +++ "No future no dancefloor"-Demo am Alex
Die "No future no dancefloor"-Demo hat inzwischen den Alexanderplatz erreicht. Die Zahl der Teilnehmer hat sich allerdings mittlerweile deutlich reduziert.
+++ 18.56 Uhr +++ Aktivisten besprechen Sitzblockade
Die Aktivisten am Potsdamer Platz wollen sich bis 19.30 Uhr besprechen und anschließend entscheiden, inwieweit und bis wann die Sitzblockade gehen soll. Mehrere Teilnehmer sagten der Berliner Morgenpost, sie wollten bleiben, bis sie weggetragen werden. Die Veranstaltung vor Ort sei "dezentral organisiert", es gebe keinen „direkten Verantwortlichen“, hieß es.
+++ 18.29 Uhr +++ Berliner Grüne "entsetzt" über Klimapapier
Die Berliner Grünen haben sich „entsetzt“ über die am Freitag vorgestellten Vorhaben der Bundesregierung für einen besseren Klimaschutz gezeigt. „Das Klimapapier ist viel zu ambitionslos, um die Pariser Klimaziele erreichen zu können“, erklärte Grünen-Fraktionschefin Silke Gebel. „Damit wurde heute eine historische Chance vertan. Es wäre peinlich, wenn es nicht so traurig für uns alle wäre.“ Aus Sicht Gebels ist ein „echter CO2-Preis mit Lenkungswirkung“ nötig. Im Verkehrssektor werde das Land nun mit „Minimallösungen“ abgespeist.
+++ 18.28 Uhr +++ Behinderungen in Kreuzberg
Laut "Verkehrsinformationszentrale" liegt "der Stau-Schwerpunkt in Kreuzberg".
+++ 18.07 Uhr +++ "Extinction Rebellion" sitzt auf Potsdamer Platz
Sitzblockade: Wie angekündigt, haben Teilnehmer des "Extinction Rebellion"-Umzugs sich am Potsdamer Platz auf die Fahrbahn gesetzt. "Extinction Rebellion Berlin hat soeben erfolgreich den Potsdamer Platz okkupiert", teilte die Gruppe bei Twitter mit.
+++ 18 Uhr +++ Bei den diversen Klimaprotesten in Berlin blieb es bis zum Abend friedlich. Das teilte die Polizei der Berliner Morgenpost mit. Sie schätze die Zahl der Teilnehmer auf etwa 100.000. Der Veranstalter spricht weiter von 270.000 Teilnehmern.
+++ 17.33 Uhr +++ #MehrPlatzFürsRad: Fahrraddemo für den Klimaschutz
Mehrere Tausend Radfahrer werden am Sonnabend zu einer Demonstration für den Klimaschutz in Berlin erwartet. Im Rahmen der Klima-Aktionswoche von Fridays for Future ruft der ADFC Berlin unter dem Motto #MehrPlatzFürsRad zur Fahrrad-Kreisfahrt (ab 14 Uhr) rund um die City auf. Vor allem mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger sei zwingend notwendig, sagt die Landesvorsitzende des ADFC Berlin, Eva-Maria Scheel, in einer Pressemitteilung. „Berlin ist weit davon entfernt, seine Klimaziele zu erreichen. Statt umzubauen, wird gezögert und gezaudert, wenn Autoparkplätze Radfahrstreifen weichen sollten.„
Frank Masurat, Mitglied im ADFC-Landesvorstand, kritisierte in diesem Zusammenhang den Trend zu SUVs. „Kein Mensch braucht in Berlin riesige, übermotorisierte Spritschlucker, die uns den Platz nehmen und unsere Luft verpesten.“
Wie jedes Jahr findet die ADFC Kreisfahrt in der Europäischen Woche der Mobilität statt. Startpunkt ist am Potsdamer Platz. Anschließend fahren geht es unter anderem durch die Bezirke Kreuzberg, Pankow und Charlottenburg. Für 17.00 Uhr ist eine Abschlusskundgebung geplant - ebenfalls am Potsdamer Platz.
+++ 17.28 Uhr +++ "Extinction Rebellion" plant Sitzblockaden
Aktivisten von "Extinction Rebellion" planen nach eigenen Angaben Sitzblockaden auf dem Potsdamer Platz. Das sagte Anne Botzki, Sprecherin der Organisation, dem "RBB". "Friedlicher ziviler Ungehorsam hat immer gesellschaftlichen Wandel gebracht."
+++ 17.25 Uhr +++ "No future, no dancefloor" gestartet
Mit fast zwei Stunden Verspätung und lautem Getöse hat sich der dritte Demonstrationszug „Rave-Aufstand No Future no Dancefloor“ vom Potsdamer Platz in Richtung Alexanderplatz in Bewegung gesetzt.
+++ 16.53 Uhr +++ S-Bahn hält wieder am Brandenburger Tor
Die Züge der Linie S1, S2, S25 und S26 halten wieder am Brandenburger Tor, teilte die S-Bahn mit.
+++ 16.08 Uhr +++ Laut Veranstalter rund 270.000 Teilnehmer
Nach Angaben der Bewegung Fridays for Future haben in Berlin am Freitag deutlich mehr Menschen für Klimaschutz demonstriert als zunächst angenommen. „In Berlin sind heute im Rahmen von FridaysForFuture ca. 270.000 Menschen auf der Straße“, twitterte das Bündnis als Mitveranstalter am Freitagnachmittag. „Diese Gesellschaft ist beim Klimaschutz so viel weiter als ihre Regierung.“ Zuvor hatte die Bewegung 100.000 Demonstranten vermeldet, während die Polizei zuletzt von „mehreren Zehntausend“ ausging.
„Wir sind keine 'ungeduldigen jungen Menschen', wie Frau Merkel gerade sagt. Sondern eine Gesellschaft, die sich wie nie zuvor aufmacht und echte Klimapolitik einfordert“, twitterte Luisa Neubauer, eines der bekanntesten deutschen Gesichter von Fridays for Future. Die Großdemonstration rund um das Brandenburger Tor war am Freitagnachmittag noch im Gange.
+++ 15.49 Uhr: "No Future, no Dancefloor" - Neue Demonstration sammelt sich
Zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor finden sich nach und nach immer mehr Demonstranten für die nächste Veranstaltung, den Rave-Aufstand „No Future, no Dancefloor“, ein.
Einige Aktivisten von “Extinction Rebellion” tragen dabei symbolisch einen Baum zu Grabe. Laut ihrer Meinung wird der Klimawandel und das Waldsterben nicht mit der nötigen Dramatik und Ernsthaftigkeit behandelt.
+++ 15.40 Uhr: Demonstranten wollen Straßen blockieren
Ab 16 Uhr wollen Demonstranten Straßen blockieren, indem sie sich auf Kreuzungen oder Durchgangsstraßen setzen. Sitzblockaden und Besetzungen seien "wirksame Mittel, um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen", hieß es in einer Mitteilung.
+++ 13.40 Uhr: Kundgebung beendet - Tross setzt sich in Bewegung +++
Die Kundgebung am Brandenburger Tor ist beendet, langsam setzt sich der Tross an Teilnehmern in Bewegung. Die Polizei erklärt dazu: Um mehr Platz am Antreteplatz rund um den Pariser Platz & Platz des 18. März zu schaffen, hat sich der Aufzug zu FridaysForFuture bereits in Bewegung gesetzt. Bitte weichen Sie auf angrenzende Straßen aus, dort ist noch Platz."
+++ 13.39 Uhr: Carola Rackete auf der Bühne: "Die Politik muss hier endlich ihre Untätigkeit beenden"
Carola Rackete, die Kapitänin der Sea-Watch 3, tritt auf die Bühne. In den vergangenen Jahren sei sie häufiger in den Polarregionen mit ihrem Schiff unterwegs gewesen. Die Folgen des Klimawandels waren dort erschütternd deutlich zu sehen. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich unser Protest nicht nach einem Erfolg anfühlen wird, sondern mehr so, als würden wir Schlimmeres verhindern." Sie fordert daher die schnelle Umstellung auf regenerative Energiequellen. "Die Politik muss hier endlich ihre Untätigkeit beenden." Zudem ruft sie dazu auf, sich den "Extinction Rebellions" anzuschließen, eine Aktivistengruppe, die mit radikaleren Mitteln wie "zivilem Ungehorsam", wie sie es selbst nennen, für das Klima kämpfen.
+++ 13.38 Uhr: Berliner Zoo zeigt neues Video von Panda-Babys zum Klimastreik +++
+++ 13.36 Uhr: Hunderte demonstrieren auch in Potsdam
Hunderte Menschen haben am Freitag auch in Potsdam für mehr Klimaschutz demonstriert. Um „zwei vor zwölf“ versammelten sich viele Jugendliche, Familien und Erwachsene vor der Nikolaikirche am Alten Markt. Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) betonte bei der Auftaktkundgebung, das von der Bundesregierung für Freitag angekündigte Klimapaket sei ein Erfolg der Fridays-for-Future-Bewegung: „Das liegt nur daran, dass ihr genug Druck aufgebaut habt, um dem Druck der Lobby der Klimaverweigerer etwas entgegenzusetzen.“ Auf Plakaten standen Sprüche wie „Wenn ihr Kohle abbauen wollt, spielt Minecraft“ oder „Fischers Fritz fischt Plastik“. Insgesamt erwartete die Bewegung zu den etwa 20 Aktionen in ganz Brandenburg rund 6000 Teilnehmer. Fridays for Future hatte zum dritten globalen Klimastreik explizit auch Erwachsene aufgefordert, zu den Protestaktionen zu kommen.
+++ 13.32 Uhr: Blick über den Pariser Platz +++
+++ 13.28 Uhr: Culcha Candela heizt die Massen an +++
Die Band Culcha Candela heizt auf der Bühne die Massen an. "Seid ihr bereit für den Walk fürs Klima?", fragen die Musiker und fordern die Leute auf, sich sieben Schritte nach links und zurück zu bewegen. Die Menge folgt dem Kommando. Die Protestschilder springen mit."'Oma, was ist ein Schneemann", heißt es auf dem einen, "Wir sind doch nicht beSCHEUERt", auf einem anderen. "Make love, not CO2", oder "Make the world great again" auf zwei weiteren.
+++ 13.17 Uhr: Kreativer Protest +++
Um auf die Vermüllung durch Plastik aufmerksam zu machen, hat das Künstlerkollektiv „Artisania“ zusammen mit Kindern eine Figur von „Mutter Erde“ gestaltet, bestehend aus dem gesammelten Abfall (Plastiktüten, Fischernetze) aus der Natur.
Die Organisation „Extinction Rebellion“ wartet mit ihren „Red Rebells“ vor dem Reichstag auf. Die Gruppe soll das Blut eines jeden einzelnen Lebewesens auf der Welt symbolisieren.
+++ 13.08 Uhr: Auch ein Fetischclub demonstriert fürs Klima +++
Dass die Teilnehmer der Klimademo aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen kommen, ist hinreichend bekannt. Michael Bründel hat gerade erst in Berlin einen Fetischclub gegründet und fand es selbstverständlich, dass auch er sich mit seinen Mitglieder der Demo anschließt. „Das hat hier nicht unbedingt eine Assoziation mit Fetisch. Es ist einfach Pflicht, dass sich jeder hier anschließt.“
+++ 13.02 Uhr: Ganze Familien hüpfen für den Kohleausstieg auf und ab +++
Im Publikum finden sich noch immer vor allem Schüler und Schülerinnen. Trotzdem ist die Bewegung erwachsener geworden. Da schwingen 60-Jährige ihre Hüften zu Culcha Candela, springen ganze Familien für den Kohleausstieg auf und ab.
+++ 12.58 Uhr: Artists for Future: ""Wir brauchen Phantasie, hier mehr Druck aufzubauen" +++
"Es mangelt nicht an wissenschaftlichen Erkenntnissen, um das Klima zu schützen, sondern an der Politik, diese umzusetzen", sagen auch die Artists for Future, die Künstlervereinigung fürs Klima, auf der Bühen am Brandenburger Tor. "Wir brauchen also Phantasie, hier mehr Druck aufzubauen." Dazwischen immer wieder Sprechchöre mit dem Slogan, der inzwischen zur Parole der "Fridays for Future"-Bewegung geworden ist: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut."
+++ 12.48 Uhr: Organisatoren: 80.000 Menschen am Brandenburger Tor +++
Auf der Bühne wird verkündet, es seien 80.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor versammelt. Die Polizei bezifferte die Zahl auf "weit mehr als 10.000."
+++ 12.44 Uhr: Am Brandenburger Tor wird es voller +++
+++ 12.41 Uhr: Am Brandenburger Tor spricht Eckart von Hirschhausen +++
Eckart von Hirschhausen: "Die Erde hat hohes Fieber. Wenn unsere Mutter deswegen auf der Intensivstation in der Charité liege, würden wir Panik bekommen." Das müssten wir auch bei diesem Planeten. "Die Atmosphäre ist nur so groß wie die Strecke von hier bis nach Prenzlauer Berg". Da könnten wir nicht unendlich viel reinpumpen. Für ihn bedeute Klimaschutz zum Beispiel weniger Fleisch und Autos. "Keine SUVs", betont er.
+++ 12.39 Uhr: Kirchenglocken in Berlin läuteten +++
Fünf Minuten vor 12 Uhr haben in Berlin und Brandenburg viele Kirchenglocken geläutet. Einem entsprechenden Aufruf der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz folgten zahlreiche Gemeinden, wie eine Sprecherin sagte. Die Aktion zur Unterstützung der Proteste für mehr Klimaschutz sei aber freiwillig gewesen.
Die katholische Kirche beteiligte sich nicht. Das Läuten der Kirchenglocke diene ausschließlich dem Zweck, die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen, sagte ein Sprecher des Erzbistums Berlin. Wie bei der evangelischen Landeskirche konnten indes auch Mitarbeiter des Bistums und Organisationen wie der Caritas an den Klimaprotesten teilnehmen.
+++ 12.26 Uhr: Durchsage am Brandenburger Tor +++
„Vorne an den Zäunen wäre cool, wenn ihr da nicht so rummklettert. Und wenn ihr von den Laternen runterkommt.“
+++ 12.16 Uhr: S-Bahnen der Linien S1, S2, S25 und S26 halten nicht mehr am Brandenburger Tor +++
Wegen des hohen Verkehrsaufkommens halten S-Bahnen der Linien S1, S2, S25 und S26 nicht mehr am Brandenburger Tor.
+++ 11.45 Uhr: Es wird eng auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor +++
Kurz vor dem Start der Demonstration "Alles fürs Klima", die um 12 Uhr am Brandenburger Tor startet, wird es laut Polizei voll auf dem Pariser Platz. Die Polizei empfiehlt, über die Ebertstraße zum Sammelpunkt zu kommen.
+++ 11.40 Uhr: "Rebellion für die nächste Generation" +++
Auch die ältere Generation ist dabei: Dorothee Eckardt (66) und Klaus Müller (70) aus Friedrichshagen demonstrieren schon seit Januar gegen den Klimawandel. Heute hoffen sie auf viele Teilnehmer, „es wird Zeit, dass die Politiker endlich mal unruhig werden“. Für die beiden ist es ein bisschen wie früher: „Wir sind schon in den 80er-Jahren gehen Atomkraft auf die Straße gegangen.“
+++ 11.37 Uhr: Grundschüler auf dem Weg zum Brandenburger Tor +++
Auf dem Weg zum Brandenburger Tor skandiert eine Gruppe Grundschüler lauthals vor dem Reichstag: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut!“ Beifall bekommen sie selbst von Autofahrern, die deswegen im Stau stehen.
+++ 11.33 Uhr: Stinkender blauer Qualm fürs bessere Klima +++
Der „Antirassistische Block“ ist mit einem alten Diesel-Feuerwehrauto da, von dessen Lädefläche ein Benzin-Generator stinkenden blauen Qualm zur Klimademo beisteuert - für die Musikanlage.
+++ 11.20 Uhr: Straße des 17. Juni noch leer +++
Noch ist Platz: An der Straße des 17. Juni treffen die ersten Demonstranten ein - hier eine Gruppe des BUND und Schüler aus Zehlendorf mit einen Transparent. Am großen Stern gibt's kaum Stau - und freie Parkplätze gibts am 17. Juni auch, sogar kostenlos.
+++ 11.16 Uhr: Schöneberger Grundschüler packen beim Cleanup-Day an +++
Ausgestattet mit Besen, Schippe und Harke fiel am Freitagmorgen der Startschuss für eine saubere Schule und Umgebung. Alle 320 Schülerinnen und Schüler sowie 70 Lehrkräfte der Neumark-Grundschule in Schöneberg wuselten zwischen den Beeten, auf den Straßen, im Schulhaus und auf dem Hof umher. Eine von mehreren Schulen in Tempelhof-Schöneberg, die die Aktion Cleanup-Day unterstützen.
Es gehe darum, die Lebenswelt der Kinder sauber zu halten und zu gestalten, sagte Ganztagsleiter Daniel Leeb. Das würde mal mehr und mal weniger Verständnis bei den Schülern erzeugen. Insgesamt seien aber alle engagiert dabei.
Die Schule will den Kindern auch außerhalb des Cleanup-Days Verantwortung für ihren Lebensraum beibringen. So reinigen die Klassen wochenweise und abwechselnd den Schulhof. Im Unterricht sind die Lehrer angehalten, Themen wie Mülltrennung und Umweltschutz vermitteln, ergänzt Schulleiter Hans-Peter Föll.
Um das Engagement der Neumark-Grundschule zu würdigen, überreichte Bezirksstadtrat Oliver Schworck (SPD) am Freitag einen Gutschein für eine Gum-Wall. Statt auf den Boden oder unter die Schulbank können die Schüler ihre unliebsam gewordenen Kaugummis auf einen der Smileys der Gum-Wall kleben.
+++ 11.09 Uhr: Polizei: Aktionen bislang friedlich +++
Die Berliner Polizei ist mit dem Verlauf der bisherigen Aktionen beim Klimastreik in Berlin zufrieden. "Bislang fanden verteilt in Berlin viele kleine Aktionen rund um das Thema #AlleFuersKlima statt, die allesamt friedlich verliefen. Das wünschen wir uns so natürlich auch weiterhin."
+++ 10.50 Uhr: Demonstranten auf dem Weg zum Klimastreik +++
+++ 10.08 Uhr: Kletterer an Berliner Stadtautobahn A100 +++
An der Berliner Stadtautobahn A100 hat sich in Höhe Alboinstraße am Vormittag ein Kletterer von einer Brücke abgeseilt. Verantwortlich ist die Umweltschutzorganisation "Robin Wood". Auf einem Plakat war zu lesen "Saubere Autos sind eine dreckige Lüge". Der Verkehr auf der A100 lief zunächst weiter.
+++ 9.36 Uhr: Protest vor dem Kanzleramt +++
Demonstranten halten ein Banner "Rückkehr der Klimakanzlerin?!" beim Treffen des Koalitionsausschuss im Kanzleramt.
+++ 9.04 Uhr: Demonstranten sperren Holzmarktstraße +++
Zugehörige der Gruppe "Extinction Rebellion" haben am Vormittag kurzzeitig mit Flatterband die Holzmarktstraße an der Jannowitzbrücke in Friedrichshain gesperrt. Ein Video zeigt, wie eine kleine Gruppe von Demonstranten die Kreuzung blockierte. Laut Polizei dauerte die Sperrung nur kurz an. Mittlerweile ist die Straße wieder befahrbar. Als Einsatzkräfte eintrafen, war die Aktion schon wieder beendet.
+++ 9 Uhr: In der Hasenheide wird geputzt +++
In der Hasenheide putzen Mitarbeiter des Neuköllner Bezirksamts den Park. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) kann nicht helfen, er ist im Abgeordnetenhaus zur ersten Haushaltslesung. Zwei Stunden sammeln die rund 50 Mitarbeiter Müll ein. Für die Aktion wurden sie vom Bezirksamt von ihrer eigentlichen Arbeit freigestellt.
+++ 8.32 Uhr: Fahrrad-Demo läutet großen Protest-Tag ein +++
Mit einem Fahrrad-Korso haben am Freitagmorgen in Berlin die Demonstrationen für mehr Klimaschutz begonnen. Aktivisten fuhren gegen 07.45 Uhr vom Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg in Richtung Innenstadt los. Zu dem Korso hatte unter anderem die Gruppe Ende Gelände aufgerufen, die einen sofortigen Kohleausstieg fordert. Durch den Korso kommt es rund um den Ernst-Reuter-Platz zu Staus, wie die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) meldete.
Klimastreik in Berlin: Alle Hintergründe zu den Demonstrationen in der Hauptstadt
Es soll eine der größten Demonstrationen überhaupt werden: Weltweit wollen Menschen am Freitag für eine bessere Klimapolitik auf die Straße gehen. In Berlin werden Zehntausende Demonstranten zum Klimastreik erwartet.
Geplant sind Demonstrationen, Fahrrad- und Schiffskorsos, ein Party-Protestzug und Straßenblockaden. Einem Aufruf der von Schülern getragenen Bewegung „Fridays for Future“ haben sich zahlreiche Initiativen angeschlossen, darunter Wissenschaftler, Kirchen und Gewerkschaften. Die voraussichtlich größte Demonstration startet unter dem Motto „Alle fürs Klima“ am Mittag am Brandenburger Tor.
Hintergrund: Gretas Mega-Klimastreik am Freitag: Groß, größer – global
Die Veranstalter rechnen mit 10.000 Teilnehmern. Parallel sollen auf der Spree im Regierungsviertel Boote mit Protestierern unterwegs sein. Mindestens fünf weitere Demonstrationen sind geplant. Bündnisse wie „Ungehorsam für alle“ und „Extinction Rebellion“ wollen mit Straßenblockaden die Hauptstadt lahmlegen. Die Polizei warnt daher die Berliner: „Meiden Sie die Innenstadt, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind und nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel.“
Mit einem Fahrrad-Korso begannen am Freitagmorgen in Berlin die Demonstrationen für mehr Klimaschutz. Aktivisten fuhren gegen 7.45 Uhr vom Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg in Richtung Innenstadt los. Zu dem Korso hatte unter anderem die Gruppe Ende Gelände aufgerufen, die einen sofortigen Kohleausstieg fordert.
Die Demo „Alles fürs Klima“ findet statt von 12 Uhr bis 18 Uhr, am Platz des 18. März, und führt über die Ebertstraße, Behrenstraße, Glinkastraße, Reichstagsufer, Friedrichstraße, Reinhardtstraße, Luisenstraße, Wilhelmstraße, Dorotheenstraße Scheidemannstraße, Yitzhak-Rabin-Straße, Straße des 17. Juni, Platz des 18. März.
Die Demo „No future no dancefloor“ findet statt von 15 bis 22 Uhr, Potsdamer Platz, Leipziger Straße, Wilhelmstraße, Kochstraße, Rudi-Dutschke-Straße, Axel-Springer-Straße, (hier gibt es eine Zwischenkundgebung), Gertraudenstraße, Mühlendammbrücke, Alexanderstraße, Karl-Marxstraße/Otto-Braun-Straße.
Klimastreik in Berlin: Flughafen Tegel (TXL) gilt als gefährdet
Die Polizei rechnet damit, dass es zu Besetzungen kommen wird. Betroffen sind alle Brücken in der Innenstadt, zum Beispiel die Oberbaumbrücke. Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass die man damit rechne, dass die Demonstranten sich Knotenpunkte aussuchen.
Als gefährdet gilt auch der Flughafen Tegel, wo die Polizei Kräfte zusammenziehen wird. Dort gibt es nur eine Zufahrt. Würde die blockiert, wäre Flughafen lahmgelegt. Auch Autobahnauf- und Abfahrten entlang der A100 sind gefährdet. Insgesamt sind in Berlin 14 Demonstrationen angemeldet. Von der Polizei heißt es: „Meiden sie die Innenstadt, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind und nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel“.
So ist die Berliner Polizei vorbereitet
Die Berliner Polizei hat Kräfte im gesamten Stadtgebiet. Ein Sprecher sagte, dass die Demonstrationen bislang immer friedlich gewesen seien und es nur vereinzelt zu Straftaten gekommen sei. Auch für diesen Freitag rechnet die Polizei mit einem friedlichen Verlauf. Mit Sorge betrachte man lediglich den radikaleren Ausleger der Proteste, hieß es aus Behördenkreisen.
So kündigte das linke Bündnis Extinction Rebellion an, mit Sitzstreiks und Sitzblockaden Teile des Berliner Autoverkehrs lahmzulegen. Sicherheitskreise beobachten Vermischungen mit dem linksradikalen Milieu. Im gesamten Berliner Stadtgebiet sind etwa Graffiti-Sprühereien mit dem Logo der Bewegung und Aufforderungen, an dem Protest teilzunehmen, aufgetaucht. In dieser Form war das bislang auch bei Protesten gegen Räumungen oder vor dem 1. Mai der Fall.
Klimastreik in Berlin: Welche Proteste am Freitag, 20. September, geplant sind
- 7.30 Uhr: Am Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg beginnt eine Fahrrad-Demonstration durch die Innenstadt.
- 11 Uhr: Am Finanzministerium wollen Unternehmer im Business-Anzug ein Signal aus der Wirtschaft an die Politik senden. Sie fordern einen spürbaren Preisaufschlag auf Öl, Gas und Kohle. 3000 Unternehmen unterschrieben den Demo-Anruf. Vom Finanzministerium wollen die Unternehmer zum Brandenburger Tor ziehen. Laut Polizei sind 500 Teilnehmer angemeldet.
- 12 Uhr: Am Brandenburger Tor startet eine Demonstration der verschiedenen Bündnisse mit dem Motto "Alle fürs Klima". Sie führt durch die Behrendtstraße, die Glinkastraße, über die Spree zur Reinhardtstraße und zurück zum Brandenburger Tor. Die Veranstalter hoffen auf 10 000 Teilnehmer. Parallel sollen auf der Spree im Regierungsviertel Boote mit Protestierern unterwegs sein.
- 15 Uhr: Am Potsdamer Platz beginnt die Demonstration der Berliner Clubs und ihrer Unterstützer. Musikwagen und tanzende Demonstranten wollen über die Leipziger Straße, die Kochstraße und die Axel-Springer-Straße zum Alexanderplatz ziehen. Das Motto lautet "Rave-Aufstand - No Future No Dancefloor". Angemeldet zu dem "Rave-Aufstand" sind laut Polizei 6000 Teilnehmer.
- 16 Uhr: An verschiedenen Orten wollen die Demonstranten Straßen blockieren, indem sie sich auf Kreuzungen oder Durchgangsstraßen setzen. Sitzblockaden und Besetzungen seien "wirksame Mittel, um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen", hieß es in einer Mitteilung.
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So gehen Berlins Schulen mit dem Klimastreik am 20. September um
Die Berliner Morgenpost hat in Berliner Bezirken nachgefragt, wie die Schulen dort reagieren werden, wenn Kinder und Jugendliche zur Demonstration statt zum Unterricht gehen wollen – eine Auswahl.
In Friedrichshain-Kreuzberg halten es die Schulleiter unterschiedlich. An der Emanuel-Lasker-Schule, einer integrierten Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe, betont Leiter Thomas Herold, dass es seitens der Senatsverwaltung keine Hilfestellung zum Umgang mit den aktuellen Klimastreiks gibt. Süffisant erwähnt er noch, es herrsche unter Schülern „eine hohe Motivation, daran teilzunehmen, wenn sie glauben, dass es Schulfrei gibt“. Um das auf eine pädagogische Grundlage zu stellen, hat Herold im Kollegium angeboten, am Freitag einen thematischen Wandertag zu veranstalten oder den Unterricht an einem auswärtigen Ort abhalten zu können. Zwei oder drei Lehrer werden dies wahrnehmen. Unentschuldigtes Fehlen dagegen werde im Zeugnis verzeichnet.
Schulleiterin Birgit Strohmeyer vom Andreas-Gymnasium gestattet ebenfalls Exkursionen, etwa in einem Oberstufenkurs, der derzeit das Klimathema behandelt. Zudem können Eltern für ihre Kinder eine Entschuldigung schreiben. Es ist dafür gesorgt, dass am Freitag keine Klausuren oder Klassenarbeiten geschrieben werden.
An der Justus-von-Liebig-Grundschule sagt Schulleiter Wolfgang Waldeyer, man habe die Kinder wissen lassen, dass das Kollegium es begrüßt, wenn sie sich für das Thema Klimawandel begeistern. Andererseits habe man klar gemacht, dass es die Vorgaben eines Schulgesetzes gibt. Die Organisation eines gemeinsamen Besuchs der Demonstration gibt es seitens der Lehrer nicht. Aber Eltern von Schülern der Halbtagsschule können ihnen Entschuldigungen für den Zeitraum ausstellen.
Dies gestattet Daniel Kaufmann, Leiter des Robert-Koch-Gymnasiums, nicht. Erdkunde- und Politik-Lehrer könnten Exkursionen beantragen. In den Stufen sieben bis zehn gibt es an dem Tag keine Klassenarbeiten, in der Oberstufe dagegen schon. Kaufmann geht davon aus, dass die Schüler diese schreiben werden und erst dann zur Demonstration gehen. Der Schulleiter will, dass die Ausnahmesituation des Streikaufrufs einen Lerneffekt auf die Schüler hat. Er sei in der Vergangenheit von Schülern gefragt worden: Darf ich streiken? Ihnen habe er entgegnet: Finde den Fehler in deiner Frage. „Die Essenz eines Streiks ist, dass man aufbegehrt“, sagt Kaufmann. Ein Fehlen an diesem Tag wird also im Zeugnis vermerkt. „Mir ist es wichtig, dass Schüler und Schülerinnen lernen, dass es am Ende einen Preis hat zu streiken“, so der Schulleiter.
Ein Rundruf in Charlottenburg-Wilmersdorf ergibt, dass sich keine der Bildungseinrichtungen am Klimastreik beteiligen will. Auf die meisten Anfragen kommt ein lapidares „Nein“ oder „Wir beteiligen uns nicht“. Aus dem Evangelischen Gymnasium „Zum Grauen Kloster“ heißt es: „Wir werden da nicht als gesamte Schule hingehen, wie sollen wir das machen, wir können dort nicht die Aufsichtspflicht wahrnehmen. Schüler, die hingehen wollen, müssen sich vorher mit Einverständnis ihrer Eltern beurlauben lassen.“
Eine Auskunft, die so auch aus den meisten anderen Schulen zu hören ist. Eine Schulleiterin, die namentlich nicht genannt werden will, sagt: „Wenn wir für den Klimastreik ständig Ausnahmen machen, zu welchen Anlässen müssen wir dann künftig ebenfalls den Unterricht ausfallen lassen? Zum Valentinstag?“.
In vielen Schulen sind die Schüler bisher auch nicht wegen eines solchen Wunsches an die Schulleitungen herangetreten: „Bisher haben die Schüler noch nicht erkennen lassen, dass sie sich daran beteiligen wollen. Wenn, müssen sie das aber rechtzeitig bei der Schulleitung anmelden. Einfach am Freitagmorgen zu sagen, ich bin jetzt weg, das geht bei uns nicht“, sagt der Konrektor des Hildegard-Wegscheider-Gymnasiums.
Im Goethe-Gymnasium heißt es: „Es ist normaler Unterricht, wer unentschuldigt geht, bekommt einen Fehltag eingetragen.“ Das Gottfried-Keller-Gymnasium wird ebenfalls nicht als ganze Schule zum Streik ans Brandenburger Tor ziehen: „Wir beteiligen uns offiziell nicht, aber wenn die Schüler wegrennen, können wir sie nicht festbinden, wir sind ein freies Land“, sagt Schulleiter Uwe Kany. Auch im Bezirksamt ist bisher noch nicht bekannt, ob sich eine Schule an dem Streik beteiligt, sagt Schulstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD).
In Neukölln werden offiziell keine Schüler vom Unterricht für die große Klima-Demonstration freigestellt. So zumindest teilen es das Bezirksamt und die Pressestelle der Senatsbildungsverwaltung mit. Ob Schüler freigestellt werden, sei eine interne Schulangelegenheit – und müsse nirgends offiziell angemeldet werden, heißt es einstimmig.
Aus den abgefragten Oberschulen und Gymnasien von Spandau ist zu hören, dass kein Projekttag anlässlich des Klimastreiks geplant ist. Von der Schule an der Jungfernheide werden einige Klassen am Freitag am World Cleanup Day teilnehmen und in Spandau am Lindenufer Müll sammeln – und somit auch etwas für die Umwelt tun.
Holger Thießen, Leiter der Martin-Buber-Oberschule erzählt, dass das Thema Klima und Klimastreik im Unterricht behandelt werde, allerdings nicht zwingend an diesem Freitag. Den Schülern offiziell zu erlauben, zum Streik zu gehen, oder sie gar mit Lehrern zu begleiten, sei an seiner Schule nicht geplant. Damit würde auch der eigentliche Hintergrund des Streiks verfehlt werden. „Der Reiz ist ja gerade, dass die Schüler sagen, es ist mir egal, wenn ich eine Fehlzeit bekomme, das Klima ist mir wichtiger“, sagt er. „Wenn man das Ganze ernst nimmt, darf man es gar nicht erlauben.“
Für die Carlo-Schmid-Oberschule erklärt deren Leiterin Bärbel Pobloth: „Wir werden die Schüler nicht daran hindern, an dem Streik teilzunehmen, aber wir rufen auch nicht dazu auf.“ Mit den Schülern gemeinsam zur Demonstration zu gehen, halte sie zudem für problematisch, denn dafür werde die Erlaubnis der Eltern benötigt. Wer am Freitag zum Streik gehen wolle, bekomme eine Fehlzeit eingetragen, aber keine unentschuldigte. Das sei mit der Spandauer Schulaufsicht so abgesprochen, sagt Pobloth weiter.
Berliner Landesbeschäftigte können zum Klimastreik am Freitag
Die Berliner Landesbeschäftigten dürfen sich an dem Klimastreik beteiligen. Ihnen sei freigestellt, ihre Kernarbeitszeit an dem Tag in Absprache mit ihren Vorgesetzten aufzuheben, teilte Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) am Dienstag nach der Senatssitzung mit.
Das bedeutet nach ihren Worten, dass die Beschäftigten am Freitag nicht zum Dienst erscheinen müssen und an den geplanten Demonstrationen teilnehmen können. Sie müssen diese Fehlzeit aber nacharbeiten. Zehntausende Menschen wollen am Freitag in Berlin und anderen deutschen Städten dem Aufruf der Bewegung Fridays for Future folgen und für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen.
Klimastreik in Berlin: Den Streikaufruf lesen Sie hier
Beim letzten Klimastreik demonstrierten 200.000 Menschen
Beim letzten bundesweiten Klimastreik der Schülerinnen und Schüler gingen rund 200.000 Menschen auf die Straße. Da die Demonstration diesmal von einem breiten Bündnis unterstützt wird, gehen die Initiatoren am Freitag von deutlich mehr Teilnehmern aus.
Am Freitag wollte die Bundesregierung ihre Pläne für den künftigen Klimaschutz vorstellen. Die Verhandlungen im sogenannten Klimakabinett gestalteten sich zäh.