Berlin. Zusätzliche Schulplätze werden in Berlin dringend benötigt: Knapp 10.000 fehlen bis 2021/22 in der Stadt. Für Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) heißt das Credo deshalb: bauen, bauen, bauen. Um in möglichst kurzer Zeit viele Schulplätze schaffen zu können, wird deshalb bei Neubauten vermehrt auf Modularen Ergänzungsbauten (MEB) gesetzt, also jene Gebäude aus Fertigteilen, die bereits auf vielen Schulhöfen stehen. An diesem Freitag wurde nun der 50. MEB in Berlin in Betrieb genommen, und zwar an der Schule am Park in Reinickendorf. Innerhalb von einem Jahr wurde der Neubau, der künftig knapp 200 Kindern Platz bieten wird, errichtet.
Die Schule am Park hat den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ – und geht mit dem Schulneubau speziell auf die besonderen Bedürfnisse der Schüler ein. „Die Modularen Ergänzungsbauten sind stetig weiterentwickelt worden“, sagte Scheeres bei der Einweihung des MEBs in Reinickendorf. So gibt es hier beispielsweise Aufzüge, in die eine Krankentrage passt, Duschanlagen oder einen speziellen Therapieraum, in dessen Mitte eine große Schaukel hängt. Hier soll den Schülern Bewegung bewusst erlebbar gemacht werden.
Kürzere Bauzeit und niedrigere Kosten
Neben einer schnelleren Bauzeit, liegen bei MEBs auch die Kosten deutlich niedriger. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung kostete der Neubau in Reinickendorf zwischen fünf und sechs Million Euro. „Weil die Modularen Bauten schnell fertig sind und wir sie flexibel nutzen können, sind sie ein wichtiger Baustein unserer Schulbauoffensive“, so Scheeres. In ganz Berlin sind bisher 12.700 zusätzliche Schulplätze mit Hilfe der MEBs entstanden. Die meisten wurden in Pankow und Lichtenberg gebaut. Und auch künftig setzt Scheeres auf die Baukastenschulen: Für dieses und nächstes Jahr ist geplant, 18 weitere MEBs fertigzustellen – mit Platz für bis zu 4200 Schüler. Insgesamt sollen bis zum Sommer 2021 18.000 neue Schulplätze geschafft werden, den Löwenanteil davon an Grundschulen.