Berlin. Der Senat hat in den vergangenen Monaten einen dreistelligen Millionenbetrag aus Steuergeld für den Kauf von bewohnten Wohnungen ausgegeben und als Eigenkapitalzuschuss für städtische Wohnungsbaugesellschaften bereitgestellt. Die 100 Millionen Euro im ursprünglichen Ankaufsfonds seien mit dem Erwerb von 742 Wohnungen an der Karl-Marx-Allee und 1800 Wohnungen im Treptower Kosmosviertel „ausgeschöpft“, heißt es in einer Liste des Senats zur Verteilung weiterer Investitionsmittel.
Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) wollte am Dienstag keine Angaben über den Preis für die Plattenbauten in Altglienicke machen. FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja twitterte jedoch über „Branchengerüchte“, wonach das städtische Unternehmen 250 Millionen Euro für das Kosmosviertel gezahlt haben soll. Immobilienexperten bestätigten der Berliner Morgenpost, dass Preise von 2000 Euro pro Quadratmeter selbst für Plattenbauten in Stadtrandlage realistisch seien.
Vor knapp drei Jahren hätte es das Kosmosviertel noch für gut die Hälfte gegeben. Jacopo Mingazzini von der Firma Accentro hatte 2016 ein Exposé mit dem Kaufpreis von 130 Millionen Euro für das Wohnungspaket auf dem Tisch. Inzwischen sind viele Wohnungen aber energetisch saniert worden.
Der Wohnungskauf wird zur Geheimsache
Kosmosviertel: Rückkauf von Wohnungen falsche Strategie
Wohnungsbaugesellschaft kauft 1800 Wohnungen zurück