Berlin. Einen Berliner U-Bahnzug mit aufgedruckten Hinweisen zur Deutschen Aids-Hilfe und deren Beratung gibt es schon. Das inspirierte Christina Obermüller von der Online-Beratungsstelle „[U25]“ dazu, ein ähnliches Projekt für Suizidgefährdete zu initiieren. Schließlich sei Suizid immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft, meint der Vorstand des Caritasverbandes Berlin, Rolf Göpel. Selbsttötung stehe auf Platz zwei der Todesursachen bei Jugendlichen bis 25 Jahren. Deutschlandweit töten sich pro Jahr mehr als 500 junge Menschen.
Um dem entgegenzusteuern, weist „[U25]“ zusammen mit der S-Bahn Berlin und dem Berliner Netzwerk zur Suizidprävention am kommenden Sonnabend ab 11 Uhr am Bahnhof Südkreuz auf die hohe Zahl von suizidgefährdeten Jugendlichen hin. Eine von außen und innen mit Infoplakaten versehene Ringbahn, die um 11.25 Uhr startet, sowie Ehrenamtliche des Projekts sollen Berliner darauf aufmerksam machen, dass Suizid kein Randphänomen ist. Der Slogan „Ein Gespräch kann Leben retten“ spielt darauf an, dass es hilft, sich dem Thema zu öffnen und im eigenen Freundes- und Verwandtenkreis wachsam zu sein und bei Anzeichen für selbstgefährdendes Verhalten frühzeitig ein Gespräch anzubieten.
Die 24-jährige Studentin Janice arbeitet selbst seit vier Jahren ehrenamtlich bei „[U25]“ und merkte schnell, wie wichtig der Dialog für Suizidgefährdete ist: „Teilweise erfährt man Sachen, die sonst niemand weiß“. Dabei stehen sogenannte Peer-Berater, die ähnlich alt wie die Hilfesuchenden sind, über kostenlose und anonyme E-Mails im Kontakt mit Suizidgefährdeten im Alter zwischen acht und 25 Jahren.
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