Berlin. Die Deutsche Wildtierstiftung und die Umweltverwaltung setzen sich für den Schutz von Wildbienen in Berlin ein.
„Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ – unter diesem Motto machen sich die Deutsche Wildtierstiftung und die Senatsverwaltung für Umwelt stark, um die Lebensräume von Insekten, vor allem von Wildbienen, in der Hauptstadt zu verbessern. Das Projekt wurde zuerst erfolgreich in Hamburg getestet, nun soll es auch auf andere Metropolen wie Berlin und demnächst auch München ausgeweitet werden. Das Projekt will den vom Aussterben bedrohten Wildbienen helfen. Laut Projektmanager Christian Schmid-Egger leben in Deutschland 590 Wildbienenarten. Etwa die Hälfte sei bereits ausgestorben oder in ihrem Bestand bedroht.
„Wenn es den Bienen schlecht geht, geht es auch den Menschen schlecht“, sagte Umweltstaatssekretär Stefan Tidow. Aus diesem Grund müsse man den Insekten mehr Aufmerksamkeit schenken und ihnen einen besseren Lebensraum bieten. Das Projekt wurde am Dienstag auf der Baumannschen Wiese in der Nähe des U-Bahnhofes Ruhleben vorgestellt. Weitere sieben Flächen, vorerst nur im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, sollen für das Projekt zur Verfügung gestellt werden. „Unser Ziel ist es aber, dieses Projekt auch auf andere Bezirke zu übertragen“, sagte Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtierstiftung. Die städtische Grünpflege zu optimieren, indem artenreiche Wildblumenwiesen geschaffen werden, stehe jedoch zunächst im Vordergrund. Auch sollen die Nistangebote für die Wildbienen verbessert werden.
Einige Rasenflächen werden nicht mehr gemäht
Dafür sollen insgesamt acht Grünflächen, davon einige Mittel- und Seitenstreifen, in Charlottenburg-Wilmersdorf umgestaltet werden. Neben der Erweiterung von Wildblumenwiesen sollen auch Holznischen, offene Bodenstellen und Nistplätze geschaffen werden, die für den Lebensraum der Wildbienen wichtig sind. Entsprechende Infotafeln sollen die Berliner über das Projekt informieren. „Die Mentalität der Menschen muss sich ändern. Sie müssen damit klarkommen, dass einige Rasenflächen nicht mehr gemäht werden und einige Stellen nicht mehr so gepflegt aussehen“, so von Münchhausen.
Das Projekt läuft zunächst über fünf Jahre und kostet 1,7 Millionen Euro, wovon 200.000 Euro die Deutsche Wildtierstiftung trägt. Die restlichen 1,5 Millionen Euro übernimmt die Senatsverwaltung für Umwelt.
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