Berlin. Einen ungewöhnlichen Vorschlag hat der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne) für den Straßenstrich auf der Kurfürstenstraße vorgebracht. Um zu verhindern, dass Sexarbeiterinnen ihre Notdurft vor Hauseingängen oder auf öffentlichen Plätzen verrichten, möchte er Institutionen im Kiez dazu bewegen, ihre Kundentoiletten zu öffnen.
So will er auf das Landesarbeitsgericht, das Möbelhaus Hübner sowie das Seniorenheim Pro Seniore zugehen. Die Reinigung soll aus dem Bezirksetat erstattet werden. „Es darf keine Denkverbote geben“, sagt von Dassel.
Zudem möchte er zu bestimmten Zeiten Sperrzonen für Sexarbeiterinnen im Umkreis von mindestens hundert Metern um Kinder- und Jugendeinrichtungen schaffen. Sein früherer Vorschlag, sogenannte Verrichtungsboxen aufzustellen, müsse zunächst auf Senatsebene diskutiert werden.
Mitte erwägt „Verrichtungsboxen“ an der Kurfürstenstraße
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