Kurfürstenstraße

Prostituierte sollen bei Möbel Hübner auf Toilette gehen

Martin Nejezchleba
Prostituierte an der Kurfürstenstraße sollen nach der Vorstellung von Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) bald die Toilletten von anliegenden Institutionen nutzen können (Archiv)

Prostituierte an der Kurfürstenstraße sollen nach der Vorstellung von Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) bald die Toilletten von anliegenden Institutionen nutzen können (Archiv)

Foto: Reto Klar

Damit Sexarbeiterinnen ihre Notdurft nicht vor Häusern verrichten, möchte Mittes Bürgermeister, dass sie Kundentoiletten nutzen können.

Berlin. Einen ungewöhnlichen Vorschlag hat der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne) für den Straßenstrich auf der Kurfürstenstraße vorgebracht. Um zu verhindern, dass Sexarbeiterinnen ihre Notdurft vor Hauseingängen oder auf öffentlichen Plätzen verrichten, möchte er In­stitutionen im Kiez dazu bewegen, ihre Kundentoiletten zu öffnen.

So will er auf das Landesarbeitsgericht, das Möbelhaus Hübner sowie das Seniorenheim Pro Seniore zugehen. Die Reinigung soll aus dem Bezirksetat erstattet werden. „Es darf keine Denkverbote geben“, sagt von Dassel.

Zudem möchte er zu bestimmten Zeiten Sperrzonen für Sexarbeiterinnen im Umkreis von mindestens hundert Metern um Kinder- und Jugendeinrichtungen schaffen. Sein früherer Vorschlag, sogenannte Verrichtungsboxen aufzustellen, müsse zunächst auf Senatsebene diskutiert werden.

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