Berlin

Frau bedroht Sanitäter – Polizist schießt sie nieder

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Hans H. Nibbrig

Zwei Übergriffe auf Helfer innerhalb von drei Stunden

In der Nacht zu Montag ist es in Berlin erneut zu Angriffen auf Rettungskräfte gekommen. Bei der Attacke einer Frau auf die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Moabit wusste sich ein nachalarmierter Polizeibeamter nur durch einen gezielten Schuss zu helfen. Die Frau kam in ein Krankenhaus, Lebensgefahr besteht nicht. Nur wenige Stunden zuvor waren zwei Sanitäter eines Rettungsdienstes in Reinickendorf angegriffen und schwer verletzt worden.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte an der Stephanstraße in Moabit eine Frau um kurz vor Mitternacht zunächst die Besatzung eines Rettungswagens mit einem Messer bedroht. Als die daraufhin alarmierten Polizisten eintrafen, wurden diese von der Frau mit dem Messer angegriffen. Daraufhin schoss ein Beamter. Die bislang noch nicht zweifelsfrei identifizierte Frau kam mit einer Oberschenkelverletzung in ein Krankenhaus und wurde dort operiert. Die Hintergründe der Bedrohung sowie die Motive der Frau seien noch unklar, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Wie immer, wenn Personen durch den Schusswaffeneinsatz von Polizisten verletzt werden, ermittelt eine Mordkommission.

Rettungskräfte bei Einsatz in einer Wohnung angegriffen

Nur drei Stunden zuvor wurden zwei Sanitäter eines Rettungsdienstes in Reinickendorf von zwei Männern attackiert, einer der Helfer wurde dabei verletzt. Die 34 und 47 Jahre alten Sanitäter waren gegen 20.45 Uhr zu einer Frau in einer Wohnung an der Oranienburger Straße gerufen worden. Während der Behandlung der Frau griffen plötzlich zwei in der Wohnung anwesende Männer den jüngeren Sanitäter an und stießen ihn mehrmals gegen eine Wand. Mit Mühe gelang es den Helfern, die Wohnung zu verlassen und die Polizei zu alarmieren.

Die eintreffenden Beamten nahmen die 55 und 60 Jahre alten Angreifer fest, Alkoholtests ergaben bei beiden einen Wert von 1,4 Promille. Als die Beamten die Festgenommenen zu einer Blutprobe in der Gefangenensammelstelle transportieren wollten, leisteten die Männer massiven Widerstand, griffen die Polizisten an, schlugen und traten um sich. Sie konnten mithilfe von nachalarmierten Kollegen überwältigt werden, wobei sich der 55-Jährige leichte Verletzungen in seinem Gesicht zuzog. Der ältere der Männer wurde in die Gefangenensammelstelle gebracht, der jüngere folgte nach einem Zwischenstopp zur Behandlung seiner Verletzung in einem Krankenhaus. Nach Blutentnahme und erkennungsdienstlichen Maßnahmen wurden die Angreifer wieder entlassen. Um die verletzte Frau in der Wohnung kümmerten sich inzwischen Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr.