Berlin. Ein Schüler der Berliner Polizeiakademie soll Israel “Terrorstaat“ genannt und gegen Seyran Ates liberale Moschee gehetzt haben.

Die Berliner Polizeiakademie kommt nicht zur Ruhe. Nun ist ein neuer Vorwurf gegen einen Polizeischüler publik geworden. Wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ (bezahlpflichtig) in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, habe ein Polizeischüler zur Eröffnung der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee von Seyran Ates auf Facebook geschrieben: „Schwule, Transen, und Lesbische Muslime? Burka und Niqab Verbot? Sollen doch lieber ne neue Religion aufmachen so wie Scientology, aber unsere Religion nicht in den Dreck ziehen.“

Zudem soll er in dem sozialen Netzwerk einen Werbevideo der Terrororganisation Hamas geteilt und Israel als „Terrorregime“ bezeichnet haben.

Koppers: Für Recherchen auf Facebook fehlt die Rechtsgrundlage

Der Berliner Polizeiakademie ist der Fall nicht bekannt. „Wir können und dürfen nur bedingt kontrollieren, welche politischen Meinungen Auszubildende privat äußern, wenn sie nicht als Polizist auftreten“ sagte Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers der „Zeit“. „Für Recherchen auf Facebook fehlt uns außerdem die Rechtsgrundlage, das machen wir bisher noch nicht.“

Was den Fall anbetrifft beschwichtigte Koppers: „Oft plappern die jungen Leute nur Parolen nach.“ Natürlich müsse man jedoch schauen, ob da eine verfestigte Haltung vorliege, sagte sie. „Das können wir mit dem derzeitigen Verfahren nicht so gut.“

Der Schüler selbst beteuerte gegenüber der Wochenzeitung, er habe nichts gegen Homosexuelle, sie würden nur nicht zum Islam passen. Diese private Meinung würde er aber im Dienst niemals äußern. Auch das Hamas-Video habe er nur wegen des darin enthaltenen Segensrufs geteilt. Öffentlich sind die Posts nun nicht mehr sichtbar.

Skandalschmiede Polizeiakademie

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