Stadtentwicklung

Senatsbaudirektorin braucht mehr Zeit für Hochhausplan

Isabell Jürgens
Neubau-Planung mit Hochhäusern in Neukölln

Neubau-Planung mit Hochhäusern in Neukölln

Foto: Hans Wehrhahn Architekten / BM

Regina Lüscher kontert Kritik, dass es noch kein Hochhausleitbild für Berlin gebe. Dieses sei „eine hochpolitische Angelegenheit“.

Mit der Veranstaltungsreihe „Wachsende Stadt City West“ setzt die AG City die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unter Druck. In dem Workshopverfahren, an dem am Mittwochnachmittag im „Sofitel“ an der Augsburger Straße rund 200 Architekten, Planer und Geschäftsleute teilnahmen, hatte der Baustadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, Oliver Schruoffeneger (Grüne), beklagt, dass es noch immer keinen Hochhausentwicklungsplan für Berlin gebe, obwohl dieser in den Koalitionsverhandlungen vor einem Jahr vereinbart wurde. Aus diesem Grund seien viele Nachverdichtungsvorhaben derzeit blockiert.

„Das Hochhausleitbild ist eine hochpolitische Angelegenheit und braucht gute Vorbereitung“, rechtfertigte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Donnerstag den langen Vorlauf. Man sei in den vergangenen Monaten nicht untätig gewesen, sondern habe viel Vorarbeit geleistet. „Diese Voruntersuchungen sind wichtig, denn ein Hochhausplan, der ja festlegt, wo eine höhere Ausnutzung des Grundstücks möglich ist, kann so sehr schnell zum Instrument für unerwünschte Bodenspekulation werden“, sagte die Senatsbaudirektorin der Berliner Morgenpost. Man habe aber bereits eine Ausschreibung der Dienstleistung in die Wege geleitet, die diesen Prozess begleitet. „Parallel dazu werden derzeit Fachgutachten erstellt, die genau diese Fragen klären sollen“, sagte Lüscher weiter.

Noch in diesem Jahr, spätestens aber Anfang 2018, soll nun die „Lenkungsebene“ Hochhausentwicklungsplan zusammenkommen. In diesem Gremium seien neben der Senatsverwaltung auch Bezirksbürgermeister beziehungsweise Baustadträte der Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Lichtenberg vertreten, sagte Lüscher. „Ich habe Verständnis für die Ungeduld, weil es Berlin wirtschaftlich besser geht und Hochhäuser dadurch wirtschaftlich besser umsetzbar erscheinen“, sagte die Baudirektorin weiter. Doch aufgrund der Spekulationsgefahr sei gründliche Vorarbeit notwendig, „gerade auch unter dem Aspekt der überall steigenden Mieten“.

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