Die Discounter in Berlin sollen größer und nachhaltiger werden, kündigt Aldi an. Auch Kunden-Toiletten soll es künftig geben.
Geiz ist längst nicht mehr geil – das gilt auch für die Filialen von Aldi Nord. 131 Märkte betreibt das Unternehmen in Berlin, viele von ihnen sind nicht mehr zeitgemäß. Das soll sich jetzt ändern, wie Jörg Michalek, Geschäftsführer der Aldi Immobilienverwaltung auf dem Immobilientag des Rings Deutscher Makler (RDM) in Berlin mitteilte.
Hintergrund: „Unser Sortiment umfasste 1992 lediglich 500 Artikel“, sagte Michalek. Inzwischen seien es weit mehr als 2000. Zudem müsse man auf den demografischen Wandel reagieren: „Die Gänge müssen breiter werden, die Regale niedriger und wir brauchen Kundentoiletten“, so Michalek. Auch in puncto Nachhaltigkeit wolle man neue Wege gehen – indem auf den Flachdächern eine Fotovoltaikanlage den Verzicht auf fossile Brennstoffe ermögliche. Dieser Weg sei keine Berliner Besonderheit, so Michalek. Der Discounter wolle fünf Milliarden Euro für die Modernisierung der 2300 Märkte in Deutschland ausgeben.
Märkte sollen größer werden
Im Mai hatte Berlins Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) zu einem Supermarkt-Gipfel eingeladen und den Discountern nahegelegt, auf ihren Grundstücken und Immobilien auch Wohnungsbau zuzulassen. Der Bauflächenmangel sei nicht nur für den Wohnungsbau, sondern auch für sein Unternehmen ein Problem, sagte Michalek weiter. Denn die meisten Märkte der Aldi-Kette in Berlin umfassen eine Verkaufsfläche von unter 800 Quadratmetern.
Die neuen Märkte sollen aber 1200 bis 1400 Quadratmeter umfassen – eine Größe, die Berlin nur selten genehmige. Insofern sei man „gerne bereit, über Lösungen aller Art, über Praxen, Wohnungen und Büros“ in Verbindung mit den Aldi-Märkten nachzudenken. Noch laufe aber die Prüfung der Wirtschaftlichkeit, sagte der Aldi-Immobilienchef weiter. „Uns ist aber klar, dass man am Kurfürstendamm anders bauen muss.“
ij