Rudolf-Wissell-Brücke

Wo Berlin zu Ferienbeginn im Stau steht

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Andreas Gandzior
Die Sanierung der Fahrbahn auf der Rudolf-Wissell-Brücke in Berlin-Charlottenburg führt zu Staus auf den  Stadtautobahnen.

Die Sanierung der Fahrbahn auf der Rudolf-Wissell-Brücke in Berlin-Charlottenburg führt zu Staus auf den Stadtautobahnen.

Foto: Andreas Gora / imago/Andreas Gora

Der ADAC warnt vor einer „dramatischen Lage“ an der Rudolf-Wissell-Brücke. Auch außerhalb Berlins gibt es zahlreiche Baustellen.

Ferienbeginn, Koffer packen und ab in den Urlaub. Tausende Familien haben bereits am Mittwoch, dem letzten Schultag vor den Sommerferien, Berlin mit dem Auto verlassen. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf allen Ausfallstraßen und den Autobahnen der Region erwartet der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) auch am heutigen Donnerstag. Ab dem frühen Freitagnachmittag muss laut ADAC mit einer zweiten Reisewelle gerechnet werden. Für diese Tage empfiehlt der Automobilclub die Fahrt in den Urlaub möglichst erst in den Abendstunden nach 19 Uhr zu beginnen.

Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz warnt ebenfalls vor umfangreichen Staus auf den Stadtautobahnen. Die Baustelle auf der A 100 (Stadtring) zwischen der Anschlussstelle Spandauer Damm und dem Dreieck Charlottenburg zur Sanierung der Rudolf-Wissell-Brücke „sorgt für wesentlich längere Fahrzeiten in beiden Richtungen“, heißt es in einer Mitteilung. Aber auch auf der südlichen Stadtautobahn (A 113), dem sogenannten Schönefeld-Zubringer, gibt es in beiden Fahrtrichtungen Einschränkungen. Zwischen den Anschlussstellen Späthstraße und Schönefeld-Nord stehen aufgrund von Bauarbeiten nur zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Es gilt teilweise Tempo 40. Wer mit dem Auto zum Flughafen Schönefeld unterwegs ist, sollte für die Anfahrt deutlich mehr Zeit einrechnen.

Der ADAC empfiehlt für die Anfahrten zu den Flughäfen Schönefeld und Tegel mit mindestens einer Stunde mehr Fahrzeit zu planen. Auch Autofahrer, die die Berliner Stadtgrenze hinter sich gelassen haben, müssen sich vielfach in Geduld üben.

Die größten Staustellen im Überblick:

A 10 – östlicher Berliner Ring – in beiden Richtungen zwischen Rüdersdorf und Erkner.

A 10 – nördlicher Berliner Ring – in beiden Richtungen zwischen den Dreiecken Pankow und Barnim.

A 10 – südlicher Berliner Ring – zwischen den Dreiecken Nuthetal und Potsdam in beiden Richtungen sowie im Dreieck Werder.

A 9 – in Richtung München – Baustellen über insgesamt 17 Kilometer.

A 12 – kurz hinter dem Dreieck Spreeau beginnt der Ausbau der Autobahn in Richtung Polen mit einer Baustelle von sieben Kilometer Länge.

A 13 – im Bereich der Anschlussstelle Groß Köris sowie Staakow und Freiwald besteht eine Baustelle über insgesamt 14 Kilometer.

A 19 – in Richtung Ostsee wird zwischen Waren und Malchow an der Petersdorfer Brücke gebaut. Für beide Richtungen steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Geschwindigkeit ist auf 40 Stundenkilometer begrenzt.

Der ADAC warnt Reisende aus dem südlichen Brandenburg, die in Richtung Nord- und Ostsee fahren wollen, eine vermeintliche Abkürzung durch Berlin zu nehmen. Der ADAC spricht von einer „dramatischen Lage an der Rudolf-Wissell-Brücke“ und vielen Einschränkungen auf der Stadtautobahn während der gesamten Ferienzeit durch Baustellen. „Keinesfalls sollte die Abkürzung durch die Stadt über die A 113/A 115, A 100 und A 111 genommen werden“, heißt es. Es sollte lieber der Berliner Ring (A 10) zur Umfahrung genutzt werden. Der ADAC empfiehlt, ausreichend Getränke und Snacks sowie Spiele für mitreisende Kinder für die Autofahrt einzupacken. Unter www.maps.adac.de können sich Autofahrer jederzeit über die aktuelle Verkehrslage auf ihrer Route informieren.

Wer nicht in den Urlaub fährt, muss sich im gesamten Stadtgebiet auf Verkehrsbeeinträchtigungen einstellen. In Westend kommt es im Bereich des Messegeländes zu erheblichen Einschränkungen. Von der A 100 aus Richtung Dreieck Charlottenburg kommend ist die Überfahrt auf die A 115 (Avus) gesperrt, da derzeit die Brücke über die Halenseestraße saniert wird. Für die Umleitung über den Messedamm wird es umfangreiche Einschränkungen geben. So ist es beispielsweise von der Jafféstraße kommend nur noch möglich, auf die A 115 zu fahren. Die Fahrt in Richtung Neue Kantstraße und Zentraler Omnibusbahnhof ist nicht möglich.

In Tiergarten ist die Potsdamer Brücke auf der Potsdamer Straße zwischen Reichpietschufer und Schöneberger Ufer in beiden Richtungen gesperrt. In Weißensee werden die Gleise der Straßenbahn auf der Berliner Allee saniert. Die Berliner Allee ist zwischen Pistoriusstraße und Indira-Gandhi-Straße nur eingeschränkt befahrbar. In Spandau wird die Fahrbahn der Heerstraße saniert. Zwischen Nennhauser Damm und der Stadtgrenze ist in jeder Fahrtrichtung nur ein Fahrstreifen frei.

Bauarbeiten auch auf U- und S-Bahnlinien

Auch die Nutzer von U- und S-Bahnen müssen mehr Zeit einplanen. Auf der Linie U1 hat die BVG zwischen den Stationen Schlesisches Tor und Hallesches Tor noch bis zum 29. Juli einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Licht am Ende des Tunnels gibt es für die Fahrgäste der S-Bahn. Auf den Linien S5, S7 und S75 wird ab kommenden Freitag, 22 Uhr, bis zum 24. Juli, 1.30 Uhr, der S-Bahnverkehr zwischen Lichtenberg und Ostkreuz, zeitweise auch bis Friedrichstraße oder Hauptbahnhof unterbrochen. Es wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Mit dem Ende der Arbeiten für das neue Zugbeeinflussungssystem S-Bahn (ZBS) verspricht die Bahn, dass „Bahnreisende in den nächsten Jahren nicht mehr durch Bauarbeiten auf der Berliner Stadtbahn gestört werden“.