Am Mittwoch begrüßten Kanzlerin Merkel und der chinesische Präsident die neuen Berliner Pandas. Doch die durften nicht raus.

Mit leichter Verspätung hat am Mittwochnachmittag der Staatsakt für die neuen Panda-Bären im Zoo Berlin begonnen. Zuerst sprach der chinesische Staatspräsident Xi Jinping. Er sagte, er hoffe die beiden Bären würden die Beziehungen zwischen China und Deutschland noch weiter vertiefen und Botschafter der Freundschaft sein. Sie hätten ein sehr schönes neues Zuhause bekommen, so Jinping mit Blick auf die in traditionellem chinesischen Stil gehaltene Anlage. Er hoffe, dass sich die Tiere schnell einlebten und eines Tages Nachwuchs bekämen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die im Anschluss sprach, sagte bei ihrer Ansprache, Berliner hätten ein ganz besonderes Verhältnis zu Bären und ein großes Herz für sie. Ein besonders schönes und langes Kapitel dieses Verhältnisses habe man dem Panda Bao Bao zu verdanken, der vor fünf Jahren im Zoo starb. Jiao Qing und Meng Meng würden sehnlich von den Berlinern erwartet. Bereits die Ankunft in Berlin sei ein großes Ereignis gewesen. Aber heute sei die Eröffnung des neuen Hauses der Höhepunkt. Es sei ganz offensichtlich alles getan worden, damit die beiden sich wohlfühlen. Jetzt habe man zwei sehr sympathische Botschafter hier. Sie denke, Jiao Qing und Meng Meng werden Sonderbotschafter in Berlin sein.

Das Ereignis stehe symbolisch für das Verhältnis zwischen den beiden Ländern, so Merkel weiter. Sie dankte China für die enge Zusammenarbeit im Vorfeld des G20-Gipfels. Das Land habe zuletzt viel getan, um sein Naturerbe zu erhalten. Zum Beispiel seien Märkte für Elfenbeinhandel geschlossen worden.

Merkel selbst hatte den Panda-Deal bei einem China-Besuch 2015 in Gang gebracht, auch das Land Berlin verhandelte hinter den Kulissen mit. 2012 war mit Bao Bao der letzte verbliebene Panda hochbetagt in der Hauptstadt gestorben.

Die Pandas waren völlig unbeeindruckt

Nach ihren Ansprachen gingen Merkel und Xi Jinping in das Pandagehege, wo der Vorhang vor der Scheibe weggezogen wurde - was die Pandas so gar nicht beeindruckte. Sie fraßen einfach ihren Bambus weiter, trotz der zahlreichen Menschen vor dem Fenster und der klickenden Fotoapparate.

Der Berliner Jahrhundertregen der vergangenen Woche hatte die feierliche Eröffnung der neuen Panda-Anlage im Berliner Zoo allerdings durcheinandergebracht. Denn die beiden Bären Meng Meng (Träumchen) und Jiao Qing (Schätzchen) betraten die Außenanlage gar nicht. Das hatte der Berliner Zoo bereits im Vorfeld mitgeteilt. Aufgrund der starken Regenfälle sei es zu Bauverzögerungen gekommen. Die Anlage sei zwar rechtzeitig fertig geworden. Aber: "Für eine erste Generalprobe, bei der die Pandas ganz in Ruhe ihre Außenanlage erkunden können, war nicht mehr ausreichend Zeit." Der Zoo habe deshalb entschieden, dass die Bären bei dem Besuch von Merkel und Xi Jinping in der Innenanlage bleiben.

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China leiht dem Tierpark die Tiere zunächst für 15 Jahre - als kostenpflichtige Leihgabe für eine Million US-Dollar pro Jahr. Damit ist der Berliner Zoo derzeit bundesweit der einzige, der Riesenpandas zeigt. Der Zoo rechnet mit großem Besucherinteresse, nennt aber bisher keine Zahlen. Tierschützer hätten die Millionenausgaben für die raren Bären gern an anderer Stelle eingesetzt gesehen. Am Rande des Termins kam es außerdem zu Protesten von Menschenrechtsaktivisten in Pandakostümen. „Merkel, klare Worte statt Pandadiplomatie“ war zum Beispiel auf Schildern der Tibet-Initiative zu lesen.

Für Besucher sollen die Tiere ab Donnerstag zu sehen sein.

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Alles zu den Pandas in Berlin.

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