Galt Berlin doch lange Zeit als Metropole, in der man sich die Mieten noch leisten konnte, ist dies im Begriff sich zu ändern.
Die vor knapp anderthalb Jahren in Berlin eingeführte Mietpreisbremse hat nicht verhindern können, dass die Mieten trotz der gesetzlichen Begrenzung weiterhin rasant steigen.
Die Mieten steigen in Berlin
2016 wurden Wohnungen in Berlin für durchschnittlich neun Euro je Quadratmeter und Monat (kalt) angeboten. Damit lagen sie 5,6 Prozent oder 50 Cent über den Angebotsmieten des Vorjahres.
Noch dramatischer fällt das Mietenwachstum aus, wenn manMietpreisbremse in Berlin: Das gilt für möblierte Wohnungen, die mittlerweile 27,4 Prozent des gesamten Mietangebots ausmachen, in die Statistik aufnimmt. Denn diese werden mit einem Aufschlag von drei bis vier Euro je Quadratmeter vermietet.
Hier lebt es sich besonders teuer in Berlin
Zu den teureren Bezirken Berlins zählen, Mitte, Charlottenburg, Grunewald, Zehlendorf, Wannsee und zu Teilen auch Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln.
Hier können Sie noch günstige Mietwohnungen in Berlin finden
Besonders im Osten Berlins und im westlich gelegenen Spandau können Sie noch günstige Mietwohnungen finden. Doch auch in Köpenick sind die Mieten noch recht human.
Hohe Mieten in Charlottenburg-Wilmersdorf
Charlottenburg-Wilmersdorf ist seit Jahren ein gefragter Wohnort. Besonders teuer sind die angebotenen Wohnungen mit durchschnittlich elf Euro je Quadratmeter und mehr (nettokalt) in Grunewald-Nähe und in den zentralen City-West-Lagen. Lediglich in Charlottenburg-Nord gibt es mehrere Quartiere, in denen Mieten unter acht Euro angeboten werden.
Der Atlas der steigenden Mieten in Berlin
Wohnen im Szenekiez Friedrichshain-Kreuzberg
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist im gesamtstädtischen Vergleich mittlerweile ein teurer Mietenmarkt. Beidseitig der Spree werden Wohnungen zu Mieten oberhalb von zehn Euro je Quadratmeter (kalt) angeboten. Vergleichsweise preiswerte Mieten finden sich um den Wassertorplatz und im nördlichen Friedrichshain.
Lichtenberg, die Alternative zu Friedrichshain
Neben den von Plattenbauten geprägten Ortsteilen Friedrichsfelde und Hohenschönhausen gibt es auch große Wohngebiete, sowie die Neubaugebiete an der Rummelsburger Bucht. Angebotsmieten unter sieben Euro je Quadratmeter (kalt) finden sich aktuell noch in Neu-Hohenschönhausen sowie um die Sewanstraße und Hohenschönhauser Straße. Mit mehr als zehn Euro ist die Rummelsburger Bucht die teuerste Wohnlage im Bezirk.
Günstige Wohnungen in Marzahn-Hellersdorf
Die Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise erstrecken sich über den gesamten Norden des Bezirks und ist im Mietniveau im gesamtstädtischen Vergleich noch niedrig. In den Großwohnsiedlungen des Bezirks werden Wohnungen zu Mieten von unter sieben Euro angeboten, in den Bereichen Wuhletal- straße, Marzahner Promenade und Havemannstraße (Marzahn), für unter sechs Euro.
Hohe Mieten Mitte, günstige im Wedding
Der Bezirk Mitte verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren den stärksten Einwohnerzuwachs aller Berliner Bezirke. Höchstwerte von mehr als elf Euro dominieren fast den gesamten Altbezirk Mitte und am Landwehrkanal, während in Wedding nahezu auf der gesamten Fläche Mieten von acht bis neun Euro je Quadratmeter (nettokalt) verlangt werden.
So lebt es sich im teuersten und billigsten Berliner Kiez
Steigende Mieten in Neukölln
Im Norden Neuköllns werden Wohnungen nahezu flächendeckend für durchschnittlich neun Euro angeboten, in besonders beliebten Lagen "Kreuzköllns" (Schillerkiez, Donaustraße, Körnerpark) sogar im Durchschnitt über zehn Euro. In Richtung Süden sinken die Durchschnittsmieten, im Gebiet Parchimer Allee und Buschkrugallee liegen sie zwischen acht und neun Euro, in den Siedlungen in Stadtrandnähe, wie Buckow und Gropius-stadt, werden meist weniger als sieben Euro verlangt.
Südliches und nördliches Pankow
In den zentrumsnahen Gebieten von Prenzlauer Berg werden im Durchschnitt zehn und zum Teil sogar elf Euro und mehr erreicht. In Karow-Nord und an der Greifswalder Straße liegen die Mittelwerte dagegen unter sieben Euro pro Quadratmeter (kalt). In Weißensee und Niederschönhausen dagegen werden überwiegend Mieten zwischen acht und neun Euro verlangt.
Günstig wohnen in Reinickendorf
Vor allem in einigen Gebieten mit Nachkriegsbauten der 1950er-Jahre und im Märkischen Viertel werden im Durchschnitt weniger als sieben Euro je Quadratmeter verlangt. In den zentralen Lagen dominieren Mieten zwischen sieben und acht Euro. Und selbst in gehobenen Lagen wie Frohnau, Hermsdorf oder Alt-Tegel übersteigen die Mieten meist nicht den Mittelwert von neun Euro.
Miet-Map zeigt, wo Büros in Berlin teuer oder preiswert sind
Günstige Mieten in Spandau
In der nördlichen Hälfte dominieren vergleichsweise günstige Mieten von sieben bis maximal acht Euro je Quadratmeter und Monat nettokalt. In den Großwohnsiedlungen Falkenhagener Feld und an der Heerstraße wird auch noch unter sieben Euro verlangt. In den mittleren bis guten Wohnlagen von Gatow und Kladow liegen die Mieten im Durchschnitt zwischen acht und neun Euro.
Teure Wohnungen in Steglitz-Zehlendorf
Dahlem verzeichnet mit durchschnittlich elf Euro und mehr je Quadratmeter und Monat die höchsten Angebotsmieten. Im Bereich Thielallee und Schweizer Viertel liegen die Preise oberhalb von zehn Euro. In Nikolassee und Wannsee sowie um die Steglitzer Schloßstraße herum werden neun Euro und mehr verlangt. Niedrigere Mieten verzeichnen die östlichen Bezirksteile.
Mietpreise Tempelhof-Schöneberg
In Tempelhof-Schöneberg zahlen die Anwohner Mieten, die zu den teuersten der Stadt zählen. So werden Angebotsmieten von elf Euro je Quadratmeter und Monat (kalt) rund um den Wittenberg- und den Viktoria-Luise-Platz verlangt. Und in den Wohngegenden um den Barbarossa- und Kaiser-Wilhelm-Platz werden mehr als zehn Euro aufgerufen. Doch insgesamt überwiegen Mittelwerte von neun Euro und mehr. Tempelhof zeigt mit Preisen mehrheitlich unter neun Euro ein etwas niedrigeres Niveau. In Mariendorf liegen die Mittelwerte meist unter acht Euro, weiter südlich zum Teil noch niedriger.
Treptow-Köpenick
Mieten oberhalb von neun Euro je Quadratmeter (kalt) sind in Treptow-Köpenick selten. Sie finden sich vor allem in direkter Nachbarschaft zu den gefragten Wohngegenden von "Kreuzkölln" und auch in Grünau. Baumschulenweg, Johannisthal und Plänterwald weisen Mittelwerte zwischen acht und zehn Euro aus. In zentralen Köpenicker Lagen (Altstadt, Köllnische Vorstadt) werden sieben bis acht Euro, entlang der Spree in Oberschöneweide, Spindlersfeld, Allende-Viertel und Hirschgarten unter sieben Euro verlangt.
Studie: Berliner Mieten steigen seit 2004 um 69 Prozent
