Nahverkehr in Berlin

Berlins Senat will 20 Prozent mehr U-Bahnen, Busse und Trams

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Eine überfüllte U-Bahn in Berlin

Eine überfüllte U-Bahn in Berlin

Foto: Friedrich Bungert / dpa

Busse und Bahnen sind in Berlin häufig überfüllt. Nun will der Senat gegensteuern und das Angebot deutlich aufstocken.

Der Berliner Senat will die Kapazitäten bei den Bussen und Bahnen um 20 Prozent ausbauen lassen. Damit wollen Politik und Verkehrsbetriebe auf die steigende Einwohnerzahl der Stadt und die jetzt schon oft überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel reagieren.

Das sagte Stadtentwicklungs- und Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung eines Zwischenberichts zum Stadtentwicklungsplan Verkehr.

Er betonte, im neuen Verkehrsvertrag mit der BVG müsste festgeschrieben werden, dass es 20 Prozent mehr Fahrzeuge für U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen geben werde - oder dass größere Fahrzeuge mehr Passagiere aufnehmen könnten. Der derzeitige Vertrag mit der BVG läuft bis 2020. Danach soll es einen neuen Vertrag bis 2035 geben.

Geisel räumte ein, die öffentlichen Verkehrsmittel seien besonders morgens und abends im Berufsverkehr sehr voll. Die Anforderungen im Stadtentwicklungsplan Verkehr, der bis 2025 ausgelegt sei, müssten ständig angepasst werden.

Geisel: Auch Autoverkehr in Berlin hat seine Berechtigung

Geisel, der im Dezember aus dem Amt scheidet und neuer Innensenator wird, betonte, dass auch der Autoverkehr in Berlin seine Berechtigung habe. Auch hier müssten die Kapazitäten den Anforderungen angepasst werden. „Die alleinige Konzentration auf den öffentlichen Nahverkehr geht nicht.“

Geisels Nachfolger als Verkehrssenator kommt voraussichtlich von den Grünen, die sich in den Koalitionsverhandlungen vor allem auf Radfahrer und Nutzer von Bussen und Bahnen konzentrierten.

Geisel sagte, zwar sei der relative Anteil des Autoverkehrs von 2011 bis 2015 von 33 Prozent auf 30 Prozent gesunken. Der Verkehr insgesamt habe wegen der wachsenden Stadt aber stark zugenommen. Und das gelte eben auch für den Autoverkehr. Ebenso müsse der Wirtschaftsverkehr zur Versorgung der Stadt gesichert werden.

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( dpa )