Ein komplettes neues Wohnviertel soll auf einer S-Bahn-Brache an der Bautzener Straße nahe des S-Bahnhofes Yorckstraße entstehen. Baumarkt-Unternehmer Reinhold Semer plant den Bau von 296 Mietwohnungen in sechs Wohnhäusern. In einem weiteren Gebäude sollen Gewerbe und ein Fitness-Studio Einzug halten, auch eine Kita wird als Pavillion als Teil des Ensembles gebaut. Die Wohn- und Gewerbegebäude sind fünf bzw. sechs Stockwerke hoch. Von der Bautzener Straße soll zudem ein neuer Supermarkt zugänglich sein, der unterhalb der Außenanlagen liegt, auf denen die Wohngebäude - auf dem Niveau der S-Bahn - erhöht stehen. Somit soll sich der Markt unauffällig einfügen.
"Stadtplätze" mit Café und ein "Quartiersplatz" als öffentlich nutzbare Bereiche
Zudem sind mehrere öffentlich zugängliche "Stadtplätze" geplant. Einer davon liegt direkt an der Yorckstraße Ecke Bautzener Straße. Dort soll auch ein Café entstehen. Der zweite Platz liegt vor dem Supermarkt. Ein dritter Platz soll der "Quartiersplatz" sein, auf den die Großgörschenstraße zuläuft. Dort sind im Erdgeschossbereich Gewerbeflächen geplant, um den Platz zu beleben. "Das Projekt ist bewusst so gestaltet, dass das Quartier sich in den bestehenden Kiez gut einfügt und diesen bereichert", teilte das Architekturbüro Collignon Architektur der Berliner Morgenpost mit.
Unternehmer Reinhold Semer besitzt 97 "Hellweg"-Baumärkte, davon allein 14 in der Region Berlin. Das Besondere an seinem Bauprojekt: Semer setzt bei der Entwicklung der Häuser, die von Architekt Oliver Collignon entworfen wurden, auf Ökologie. Strom sollen Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Gebäude liefern, die Wärme für die Heizung kommt von einem großen Abwasserrohr, das unter der Yorckstraße verläuft. Dem Rohr wird Wärme entzogen, die dann in die Gebäude geleitet wird.
Die Hälfte der geplanten Wohnungen ist kleiner als 60 Quadratmeter
Die Gebäude sollen zudem so belüftet sein, dass es nicht nötig sein soll, die Fenster zu öffnen. Somit lässt sich Lärm von der nebenan verlaufenden S-Bahnstrecke vermeiden. Zudem sollen Lärmschutzwände errichtet werden.
Knapp die Hälfte der geplanten 296 Wohnungen (136) sollen kleiner als 60 Quadratmeter und somit erschwinglich sein. "Wir wollen bezahlbaren Wohnraum für Berlin schaffen", so Collignon Architektur.