Das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) ist Kooperationszentrum der Weltgesundheitsorganisation WHO. Im Rahmen der 69. Weltgesundheitsversammlung der WHO in Genf wurde das RKI zum Kooperationszentrum für neu auftretende Infektionen und biologische Gefahren ernannt.
Die Ernennung erfolgte durch die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan im Beisein von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und RKI Präsident Lothar H. Wieler. Die Kooperationszentren werden weltweit von der WHO zu unterschiedlichen Fragestellungen eingerichtet. Es handelt sich dabei um nationale Institutionen, wie zum Beispiel Behörden wie die ebenfalls in Berlin beheimatete Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) oder Forschungseinrichtungen, die die WHO bei der Umsetzung ihrer Programme und Aufgaben durch Fachwissen und Personal unterstützen.
Das WHO-Kooperationszentrum am RKI unterstützt die WHO und ihre Mitgliedsstaaten bei der Vorbereitung und Bewältigung von Infektionsgeschehen und biologischen Bedrohungen. Es ist eine Kooperation des Zentrums für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogen (ZBS) sowie der Abteilungen für Infektionsepidemiologie und Infektionskrankheiten.
Wie die Sprecherin des RKI am Dienstag der Berliner Morgenpost bestätigte, ist mit der Ernennung keine Aufstockung des Budgets oder Personals verbunden. Das Ganze sei eher eine formale und öffentliche Würdigung der bisherigen Arbeit des Instituts. So wurden vom RKI Berlin beispielsweise im Rahmen der Ebola-Epidemie 2014/2015 Labormediziner oder auch Epidemologen in Westafrika eingesetzt. „Wir hatten dort insgesamt mehr als 80 Einsätze“, betonte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher.
Wie Minister Gröhe in Genf mitteilte, gilt die Ernennung zunächst für 4 Jahre. „Krankheiten machen nicht an Landesgrenzen halt. Deshalb brauchen wir eine schlagkräftige WHO, die bei internationalen Gesundheitskrisen schnell Fachleute zum Ausbruchsgeschehen schicken und Hilfskräfte international koordinieren kann. Künftig wird das Robert Koch-Institut die WHO mit Laborexperten und durch Schulungen noch stärker dabei unterstützen, internationale Gesundheitskrisen einzudämmen.“