Anschlag

Sprengsatz tötet Autofahrer - Was bislang bekannt ist

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Bei einer Explosion auf der Bismarckstraße ist ein Mann ums Leben gekommen. Was wir bereits wissen.

Was ist passiert?
Eine heftige Explosion hat am Morgen die Häuser an der Bismarckstraße in Charlottenburg erschüttert. Auslöser war offenbar eine Autobombe, die unter einem VW Passat deponiert war.

Wo ist es passiert?
Die Explosion ereignete sich an der Bismarckstraße auf der Fahrbahn Richtung Ernst-Reuter-Platz kurz hinter der Deutschen Oper.

Gab es Opfer?
Der Fahrer des Wagens, ein 43-Jähriger, kam bei der Detonation ums Leben. Offenbar lebte er noch kurz nach der Explosion, starb aber kurz darauf noch am Tatort.

Wurden weitere Menschen verletzt?
Nach bisherigen Erkenntnissen nicht.

Gab es Schäden?
Der VW wurde bei der Explosion schwer beschädigt. Er wurde 80 Meter weit geschleudert, der Wagen rammte einen geparkten Porsche Cayenne, der durch die Wucht des Aufpralls auf den Bürgersteig geschoben und dabei ebenfalls beschädigt wurde.

Wurden weitere Bomben gefunden?
Entschärfer der Polizei haben den Wagen untersucht, aber keine weiteren Sprengsätze gefunden. Die Mordkommission durchsuchte am Abend auch die Wohnung des Toten unweit des Tatorts gegenüber der Deutschen Oper. Zuvor hatten Experten der Polizei die Wohnung nach Sprengstoff durchsucht, aber nichts gefunden.

Um was für eine Bombe handelte es sich?
Das ist noch völlig unklar. Auch ob die Bombe mit einem Zeit- oder einem Fernzünder versehen war, ist noch nicht bekannt. Die Kriminaltechnik sicherte den ganzen Tag Spuren, um die Art des Sprengsatzes herauszufinden. Feststeht nur, dass der Sprengsatz unter dem Auto angebracht war und dort explodierte.

War das Ganze ein terroristischer Anschlag?
Die Polizei geht nach bisherigen Erkenntnissen nicht davon aus. Sie vermutet vielmehr einen Hintergrund im Bereich der organisierten Kriminalität. Ob der Mann selber oder jemand anderes Ziel dieses Anschlag war, ist aber noch unklar.

Wer war der Fahrer?
Bislang ist klar, dass es sich um einen 43-Jährigen handelt. Laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" handelt es sich um Mesut T. aus Berlin. Der Mann soll wegen Kokainhandels vorbestraft sein, so die Zeitung. Außerdem soll der Mann wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Falschgeld-Delikten und Glücksspiel polizeibekannt sein. Er sei Bodybuilder gewesen und habe von Hartz IV gelebt.

War der Fahrer auch der Halter des Wagens?
Dem Bericht zufolge war das Auto auf die Schwester von Mesut T. zugelassen. Deshalb ist auch bislang unklar, ob der Anschlag wirklich dem 43-Jährigen galt oder er nur ein Zufallsopfer war.

Was tut die Polizei jetzt?
Die Polizei sicherte bis zum Abend Spuren und ermittelt jetzt in alle Richtungen. Möglicherweise gibt es auch eine Verbindung zur Russen-Mafia oder ins Rockermilieu. Vor Ort war ein Staatsanwalt, der bereits in diesem Bereich ermittelt hat. Am Nachmittag weitete die Polizei den Sperrkreis um den Tatort sogar noch einmal aus - bis zum Ernst-Reuter-Platz im Osten und zur Otto-Suhr-Allee im Westen. Grund war ein Einsatz, bei dem die Wohnung des Getöteten untersucht wurde. Am Abend wurden die Sperrungen in der Bismarckstraße wieder aufgehoben.

Wie erlebten Augenzeugen die Explosion?

Zahlreiche Menschen erlebten die Explosion aus der Nähe. Hier schildern sie ihre Eindrücke.

Update: Explosion in Berlin
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Video: BM Video