Antisemitische Pöbeleien bei einer israelfeindlichen Demonstration vergangenen Freitag in Kreuzberg könnten ein juristisches Nachspiel haben. Nach Informationen des Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) kam es am Rande einer Filmvorführung vor dem Kino Moviemento am Kottbusser Damm anlässlich der israelkritischen „Israeli Apartheid Week“ zu dem Eklat.
Das JFDA veröffentlichte auf Facebook ein Foto, auf denen mehrere vermummte Männer den Hitlergruß zeigen. Auf einem anderen Bild werden palästinensische Fahnen geschwenkt. Demonstranten zeigen den „Stinkefinger“ und halten Transparente mit antisemitischen Texten hoch. Ferner sollen antisemitische Parolen skandiert worden sein.
Zur gleichen Zeit fand auf der gegenüberliegenden Straßenseite israelsolidarische Protestkundgebung statt, an der sich laut JFDA rund 60 Menschen beteiligten. Teilnehmer dieser Kundgebung seien bedrängt und beleidigt worden.
Unklar war bis zum Erscheinen dieser Nachricht, ob die Polizei Ermittlungen eingeleitet hat. Der „Berliner Zeitung“ zufolge wurden zwei Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein sowie wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Laut JFDA und der Zeitung „Jüdische Allgemeine“ soll gegen eine Frau wegen volksverhetzender Äußerungen ermittelt werden. Die Polizei konnte das am Abend nicht bestätigen.