Berlin. Ein Kopftuch und ein gefülltes Fladenbrot machen der BVG Ärger. Ein tropfender Döner rief die Polizei auf den Plan.

Laut neuem Slogan ist den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) bis auf ein gültiges Ticket ja alles egal. Doch offenbar hat die Toleranz ihre Grenzen. Am Mittwochabend betrat der 57-jährige Aydogan A. im Märkischen Viertel mit seinem Sohn einen BVG-Bus.

Im Gepäck hatten sie drei Döner, die offenbar schlecht verpackt waren – sie tropften. Was der Busfahrer nicht so lustig fand und A. aufforderte, das Fahrzeug zu verlassen – dieser hatte in der Zwischenzeit angefangen zu essen. A. wollte aber nicht, der Fahrer alarmierte die Polizei, diese musste A. aus dem Bus tragen.

So steht es im Polizeibericht. Doch der Sohn von A. dementiert diese Version. „Wir haben im Bus keinen Döner gegessen“, sagte er der Berliner Morgenpost. Vielmehr habe der Fahrer seinen Vater beleidigt: „Iss den Döner in deiner Heimat und nicht hier im Bus“, soll er gesagt haben.

In einem anderen Fall hat eine 26 Jahre alte Muslima einen BVG-Fahrer wegen eines Vorfalls in Spandau angezeigt. Als sie fragte, ob sie in den bereits wartenden Bus einsteigen könne, soll der Mann eine abfällige Handbewegung gemacht und ihr den Einstieg verweigert haben.

Als die Frau daraufhin Fahrer und Bus mit ihrem Handy fotografieren wollte, soll dieser ausgestiegen sein, sie geschubst haben und abfällige Bemerkungen über ihr Kopftuch gemacht haben. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung und fremdenfeindlicher Beleidigung.

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Und die BVG? Die hat die Fahrer inzwischen ausfindig gemacht und will sie zur Rede stellen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Fahrer über Nacht fremdenfeindlich geworden sind“, sagt eine Sprecherin. Ein Großteil habe sowieso einen Migrationshintergrund. In beiden Fällen wertet die Polizei die Videoaufnahmen aus den Bussen aus.

Fest steht: Kopftücher sind in BVG-Bussen erlaubt. Essen und Trinken nicht. Letzteres ist den meisten Fahrern laut BVG eigentlich egal.