Berlin

Koffer löste Terror-Razzia in Berliner Moschee aus

Terroralarm in der Andreasberger Straße

Terroralarm in der Andreasberger Straße

Foto: Abix

Ein herrenloser Koffer war für die Durchsuchung einer Moschee verantwortlich. Der Zentralrat des Muslime warnt vor Generalverdacht.

Auslöser für die Durchsuchung einer Berliner Moschee wegen Terrorverdachts war ein Koffer. Wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte, hatte einer der drei Verdächtigen am Donnerstag einen Koffer in dem Gebäude abgestellt. Daher sei der Einsatz von Sprengstoff-Spürhunden nötig gewesen. Zwar sei nichts gefunden worden. Allerdings habe der Verdacht bestanden, dass der Tunesier den Inhalt an anderer Stelle im Gebäude versteckt haben könnte. „Wir hatten nie den Verdacht, dass das mit den Betreibern der Moschee zu tun hatte.“

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hatte die Durchsuchung als unverhältnismäßig kritisiert und betont, die Polizei habe sich dafür bei der Gemeinde entschuldigt. Das war dem Polizeisprecher zufolge aber nicht der Fall. Der Einsatz sei lediglich erklärt worden. Der ZMD forderte, den Eindruck eines Generalverdachts gegen Muslime zu vermeiden.

Innensenator Frank Henkel (CDU) lobte die Sicherheitsbehörden. „Unser Vorgehen zeigt, dass wir jedem Hinweis mit aller Konsequenz nachgehen“, erklärte Henkel am Freitag. „Die Ermittler sind dem Verdacht einer Gefährdung nachgegangen. Wir sind sehr wachsam. Derzeit laufen die Ermittlungen.“

Gegen die Verdächtigen werde wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Straftat weiter ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Einen dringenden Tatverdacht gebe es nicht, deshalb seien auch keine Haftbefehle beantragt worden. Auflagen wurden nicht erteilt. Die Ermittler wollten jetzt beschlagnahmte Speichermedien auswerten.