5, 12, 13, 33, 38, 39 und die Superzahl 4. Jackpot. Und was für einer. Ein Berliner hat am Mittwoch den vierthöchsten Gewinn in der Geschichte der Zahlenlotterie „6 aus 49“ abgeräumt. Jetzt ist er um insgesamt 33,8 Millionen Euro reicher. Bundesweit war er der einzige Spieler, der alle sechs Zahlen plus Superzahl richtig tippte, wie Saarland-Sporttoto am Donnerstag mitteilte.
Und dann kam für den Tipper noch ein Glücksfall hinzu: Über zwölf Ziehungen hatte keiner den Jackpot geknackt, die Gewinnquote ist deshalb besonders hoch ausgefallen.
Der Schein enthielt fünf Tipps jeweils für die beiden Ziehungen am Mittwochabend und Sonnabendabend und kostete 10,50 Euro. Der zweite der fünf Tipps war der Volltreffer und bescherte dem Lottospieler einen Gewinn, der mehr als drei Millionen Mal höher ausfällt als sein Einsatz: exakt 33.832.008,60 Euro. Die Wahrscheinlichkeit für sechs Richtige plus Superzahl beträgt eins zu 140 Millionen.
Mit der Ziehung vom Mittwoch wurde zum zweiten Mal in der deutschen Lottogeschichte eine „Zwangsausspielung“ abgewendet, bei der dann allein sechs Richtige für den Hauptgewinn gereicht hätten. Der Jackpot wäre am Mittwoch auf jeden Fall geknackt worden, da der Gewinntopf nach den Spielbedingungen spätestens bei der 13. Ziehung ausgespielt werden muss. Notfalls hätten auch sechs Richtige oder weniger für den Hauptgewinn gereicht.
Diese Konstellation gab es vorher nur einmal: Am 23. September 2009 drohte dem Jackpot ebenfalls eine Zwangsausschüttung. Dazu war es aber nicht gekommen, weil in der 13. Ziehung ein Lottospieler aus Bayern einen Sechser plus Superzahl hatte und sich über den damals rund 31,7 Millionen Euro schweren Gewinntopf freuen konnte.
Den höchsten Lottogewinn in Deutschland hatte im vergangenen Dezember ein Handwerker aus Hessen eingefahren. Beim Eurojackpot gewann der Mann 58,7 Millionen Euro.
Selbst jetzt 170.000 Euro Zinsen im Jahr
Weil die Scheine anonym sind, weiß derzeit vermutlich noch nicht einmal die Lottogesellschaft, wer der Berliner oder die Berlinerin ist, der beziehungsweise die zum Multimillionär wurde.
Bekannt ist: Der Lottoschein wurde erst am Ziehungstag um 7.59 Uhr im Stadtteil Mariendorf abgegeben. „Das war sicher jemand auf dem Weg zur Arbeit oder ein Rentner, der Brötchen geholt hat“, meinte Lottosprecher Thomas Dumke aus Berlin. Der glückliche Gewinner muss jetzt gut auf seinen Schein aufpassen. Denn nur die Quittung berechtigt ihn, den Gewinn entgegenzunehmen.
Der Tipper hat jetzt Anspruch auf einen Informations- und Beratungstermin durch die Lottogesellschaft. Dabei geht es auch um die Fragen, ob man Verwandten, Freunden und Kollegen von dem Gewinn und der Summe erzählt und – wie man mit dem Geld umgehen soll. Angelegt selbst mit einem schlechten Zinssatz von 0,5 Prozent ergeben sich immerhin Erträge von 170.000 Euro im Jahr. Nach Steuern ließen sich jeden Monat mehr als 7000 Euro verprassen. Alternativ kann man auch das Kapital auf 60 Jahre verteilen und jeden Monat 40.000 Euro unter das Volk bringen
Falls der Gewinner keine Ideen hat: Die Berliner Morgenpost hat schon einmal überlegt – und vorgerechnet, was sich der Gewinner in der Hauptstadt alles leisten könnte – und wofür er sein Geld dann lieber doch nicht ausgibt:
Vorschlag 1: Der halbe Hertha-Kader
Knapp die Hälfte des aktuellen Kaders von Hertha BSC Berlin könnte sich der Lottogewinner leisten. Der geschätzte Gesamtwert des Bundesligavereins liegt derzeit bei 62,85 Millionen Euro. Oder: Er könnte etwa sechsmal den momentan teuersten Herthaner verpflichten. Der Marktwert von Mittelstürmer Valentin Stocker wird auf fünf Millionen Euro geschätzt. Sollte der Gewinner Anhänger von Union Berlin sein: den Kader des Zweitligisten aus Köpenick könnte er sich sogar zweimal kaufen.
Vorschlag 2: Ein Hundertsechsundsechzigstel des Flughafens BER
Wenig verlockend klingt eine Investition in den Flughafen Berlin-Brandenburg. Für 33,8 Millionen Euro könnte sich der Lottoglückspilz gerade einmal ein Hundertsechsundsechzigstel des fertigen Großflughafens leisten. Vorausgesetzt es bleibt bei den angekündigten 5,4 Milliarden Euro Kosten bis zur Eröffnung 2017. Für den Mega-Lottogewinn spränge gerade eine Lärmschutzhalle für Triebwerksprobeläufe heraus. Dann blieben dem Berliner sogar noch 13,8 Millionen übrig.
Vorschlag 3: Sechs Jahre lang wohnen wie die Queen
Wenn es der Gewinner luxuriös mag, könnte er sich ein Vorbild an der Queen nehmen. Die residierte bei ihrem letzten Deutschlandbesuch drei Nächte in der 200 Quadratmeter großen Präsidentensuite im Hotel „Adlon“ am Brandenburger Tor. Der Lottokönig – oder die Lottokönigin – könnte sich mit dem Gewinn für gut sechs Jahre in der Royal Suite am Pariser Platz einquartieren. Die kostet nämlich 15.000 Euro pro Nacht. Inklusive ist ein 24-Stunden-Butler, ein persönlicher Florist, private Sauna und ein King-Size-Bett.
Vorschlag 4: 228 Meter Autobahn
Einen großen Dienst würde der Gewinner den Berlinern auch mit einer Spende in das unzureichende Autobahnnetz nicht erweisen. Aus dem Jackpot könnte er gerade einmal 228 Meter Autobahn bauen lassen. Zumindest wenn er in die teure Verlängerung der A100 in Richtung Frankfurter Allee investieren möchte. 147.812 Euro kostete ein Meter der 3,2-Kilometer-Ausbaus bis Treptower Park.
Vorschlag 5: 4903 Schulplätze für Berliner Kinder
Berlin muss in den nächsten Jahren stark in den Ausbau von Schulplätzen investieren. Die Senatsverwaltung für Bildung geht davon aus, das Berlins Schulen in den kommenden acht Jahren 39.000 Schüler mehr aufnehmen müssen. Wenn der Lottogewinner der Stadt einen Teil dieser finanziellen Bürde abnehmen möchte: Mit seinem Gewinn könnte er ein Jahr lang 4903 Schulkinder finanzieren. Berlin gibt laut dem Bundesamt für Statistik 6900 Euro im Jahr für jeden einzelnen Schüler aus.