Berliner Technologie soll Chinas Müllberg schrumpfen
Recyclingfirma Alba baut mit Partnern zunächst acht Anlagen, die aus Haushaltsabfall „grüne Kohle“ machen. Zwei dieser Anlagen laufen schon in Berlin.
Björn Hartmann
Mit einem neuen Großprojekt baut Alba sein Geschäft in China aus. Der Berliner Recyclingkonzern will in den kommenden fünf bis zehn Jahren etwa acht Anlagen errichten, die aus Hausmüll sogenannte grüne Kohle macht. Mit ihr kann in Kraftwerken Energie erzeugt werden. Die Technik hat Alba in Berlin entwickelt.
Alba hat für das Projekt ein Gemeinschaftsunternehmen mit zwei chinesischen Partnern gegründet – dem staatlichen Unternehmen Guangdong Rising Assets Management und der Zhongde Metal Group, in Berlin bekannt als einer der Hauptsponsoren der Basketballmannschaft Alba. Das Gemeinschaftsunternehmen wird den Bau und Betrieb von zunächst acht Anlagen übernehmen. Alba steuert das technische Wissen bei. Je nach Anlage rechnet Alba-Co-Chef Axel Schweitzer mit einem Auftragsvolumen von 13 bis 50 Millionen Euro, was insgesamt zwischen 104 und 400 Millionen für die acht zunächst geplanten Anlagen bedeutet. Das Projekt habe kein Verfallsdatum, sagte Schweitzer in einer Internetkonferenz.
Vorbild der geplanten Anlagen sind zwei in Berlin, die Alba gemeinsam mit der BSR betreibt. Allerdings wird in China alles eine Nummer größer sein: Während die Berliner Anlagen 400 bis 500 Tonnen Hausmüll pro Tag verarbeiten, werden es in China rund 1000 Tonnen sein.