Infektionskrankheit

Spezialflieger für Ebola-Patienten geht in Tegel in Betrieb

Foto: Maurizio Gambarini / dpa

Für den Notfall gerüstet: Die Bundesregierung besitzt nun ein „weltweit einmaliges“ Flugzeug für den Transport von Ebola-Patienten. In Betrieb genommen wurde es am Donnerstag in Berlin-Tegel.

Die Bundesregierung hat ein nach eigenen Angaben weltweit einmaliges Spezialflugzeug für den Transport von Ebola-Patienten in Betrieb genommen.

Die Maschine ermögliche es, „Infizierte und schwer Erkrankte schon auf dem Flug auch intensivmedizinisch zu versorgen“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) am Donnerstag bei einer Besichtigung auf dem Flughafen Berlin-Tegel.

Der A 340-300 der Lufthansa verfügt über eine Sonder-Isolationseinheit, die hermetisch abgeriegelt werden kann. Damit sollen Ebola-Patienten aus Westafrika ausgeflogen werden können. Die Fluggesellschaft entwickelte den Airbus zusammen mit dem Robert Koch-Institut und der Bundesregierung.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte auf dem Flughafen: „Wir müssen zugeben, dass wir als internationale Staatengemeinschaft ein wenig zu spät gekommen sind. Umso mehr sind wir gefordert, jetzt das uns Mögliche zu tun.“ Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte, dass Spezialflugzeug solle auch von anderen Ländern genutzt werden können.

Sicherer Transport für Ebola-Patienten

Das Flugzeug hat eine sogenannte Isolationszelle sowie eine innere und eine äußere Schleuse, mit denen Ebola-Patienten trotz der hochinfektiösen Ansteckung sicher transportiert werden können. Zur Not sollen damit auch deutsche Helfer nach Hause gebracht werden, wenn sie sich bei dem Einsatz angesteckt haben.

Die Bundesregierung hat das Evakuierungsflugzeug bei der Lufthansa zunächst für sechs Monate geleast – mit der Option auf drei Monate Verlängerung. Die Maschine wurde in Hamburg umgebaut. Dort soll sie bis zu einem möglichen ersten Einsatz auch stationiert bleiben.

Der Jet war bislang als Passagierflugzeug „Villingen-Schwenningen“ im Einsatz. Künftig trägt er den Namen „Robert Koch“, zur Erinnerung an den deutschen Arzt und Mikrobiologen (1843-1910).

( dpa/bee )