Die Aufnahme eines weiteren Ebola-Patienten in Deutschland steht offenbar nicht unmittelbar bevor. Den zuständigen Behörden liege keine Anfrage für die Behandlung eines Patienten in Berlin vor, wie Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums und des Auswärtigen Amtes am Montag sagten. Auch die Berliner Gesundheitsverwaltung hatte die bevorstehende Ankunft eines Ebola-Patienten in Berlin zuvor nicht bestätigt. Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, dass jetzt auch in Berlin ein Ebola-Patient behandelt werden solle.
„Uns liegt keine Anfrage diesbezüglich vor“, sagte die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Constance Frey, am Montag. Ähnlich äußerte sich neben den beiden Sprechern der Bundesministerien auch die Berliner Charité. Pressesprecher Uwe Dolderer sagte, seinem Haus sei kein konkreter Fall bekannt. An Spekulationen wolle sich die Charité nicht beteiligen.
Dem Bericht zufolge sollte der Ebola-Patient innerhalb der nächsten 48 Stunden auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel landen, also bis Dienstag. Wer der Patient sein werde, ob Mann oder Frau, sei noch nicht bekannt, hieß es in dem Zeitungsbericht. Wie es weiter hieß, solle der Patient vom Flughafen Tegel aus mit einem Spezialkrankenwagen auf die Isolierstation im Virchow-Klinikum gebracht werden.
Sieben Ebola-Behandlungszentren in Deutschland
Es wäre der insgesamt vierte Ebola-Patient, der zur Behandlung nach Deutschland käme. Zuletzt war am Donnerstag ein Mann nach Leipzig gebracht worden. Zuvor hatten bereits die Unikliniken Hamburg und Frankfurt Ebola-Patienten aus Westafrika aufgenommen. Insgesamt gibt es sieben entsprechende Behandlungszentren in Deutschland, eines davon in Berlin. Dort stehen nach Senatsangaben 20 Behandlungsplätze zur Verfügung, mehr als in jedem anderen Bundesland. Insgesamt werden in Deutschland nach Angaben einer Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums 50 Behandlungsplätze vorgehalten.
In Berlin hatte am Sonntagnachmittag ein Ebola-Alarm für Aufsehen gesorgt. Allerdings handelte es sich nur um einen schlechten Scherz, der angeblich Infizierte war nichdt krank.
Der Epidemie sind in den vergangenen Wochen in Afrika mehr als 4000 Menschen zum Opfer gefallen. Inzwischen haben sich auch Menschen in Spanien und den USA angesteckt. Zu den Ansteckungsfällen in Spanien und den USA sagte die Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums, dass es international ein großes Interesse gebe, die Ursachen aufzuklären.