Nach dem falschen Verdacht auf Ebola bleibt die 30-jährige Patientin wegen einer Malaria-Infektion weiter in einer Berliner Klinik. Alle Tests auf Ebola seien negativ verlaufen, teilte die Charité am Mittwoch mit. Die Frau erhalte nun eine Malaria-Therapie. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut.
Die Frau hatte am Dienstagvormittag in einem Berliner Jobcenter über hohes Fieber geklagt. Die Behörde rief den Notarzt, weil sie sich eine Woche zuvor in Nigeria aufgehalten hatte.
In Westafrika gibt es den bisher größten bekannten Ebola-Ausbruch mit mehr als 1200 Toten. Ein Symptom von Ebola wie auch vielen anderen Erkrankungen ist hohes Fieber.
Czaja - „Wir sind für den Ernstfall gerüstet“
Der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) hat sich zufrieden über die Reaktion von Behörden und Medizinern auf den Ebola-Verdachtsfall in der Hauptstadt geäußert. Die Alarmkette habe funktioniert, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in der rbb-„Abendschau“. „Wir sind für den Ernstfall gerüstet“.
In Deutschland hat sich bisher kein Verdachtsfall auf Ebola bestätigt. Mit Notfallplänen für Seuchenalarm halten sich die deutschen Behörden gut für den Ernstfall gerüstet. Auch an der Charité gibt es eine Isolierstation, in der Ärzte Ebola-Patienten in Schutzanzügen behandeln können.
Erste Anzeichen für Ebola sind hohes Fieber und Kreislaufprobleme ähnlich wie bei einer Grippe oder bei Tropenkrankheiten wie Malaria. Ebola ist aber weit weniger ansteckend als Grippe und kann nur durch den Kontakt mit den Körperflüssigkeiten eines Infizierten, die in Wunden oder Schleimhäute gelangen, übertragen werden.
Bundesregierung prüft weitere Hilfe für Ebola-Gebiete
Angesichts der dramatischen Lage in den Ebola-Gebieten Westafrikas denkt Deutschland über weitere Hilfe nach. Aktuell erstelle die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Übersicht, welche Gegenstände und welches Personal benötigt werde, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch auf Anfrage. „Auf dieser Basis wird die Bundesregierung weitere Hilfen prüfen“, fügte sie hinzu. Bisher hat Deutschland die internationalen Hilfsbemühungen mit 2,4 Millionen Euro unterstützt.
Der Krisenstab der Bundesregierung hatte vor einer Woche alle Deutschen aufgefordert, Guinea, Sierra Leone und Liberia zu verlassen. Dieser Aufruf gilt allerdings nicht für Mediziner und humanitäre Helfer, die vor Ort dringend benötigt werden. Die meisten deutschen Staatsbürger dürften dem Ausreiseaufruf gefolgt sein. Die Versorgungslage ist derzeit vor allem in den Quarantänegebieten schwierig. Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat laut WHO bereits mehr als 1200 Menschen das Leben gekostet.