Brandanschlag

250 Rechte demonstrieren nach Angriff auf Szenetreff

Nach einem Brandanschlag auf das in der Neonazi-Szene beliebte Lokal "Zum Henker" haben 250 Rechte in Berlin-Schöneweide demonstriert. Unbekannte hatten in der Nacht zu Sonntag zwei Molotowcocktails gegen die Kneipe geworfen. Drei Menschen waren verletzt worden.

Laut Berliner Polizei verlief die Veranstaltung am Sonntagabend ohne Zwischenfälle. Die Demonstration mit rund 250 Teilnehmern begann und endete am Bahnhof Schöneweide. Zu den Tätern gibt es bislang keine konkrete Spur. Die Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutz dauern an.

Ein Maskierter hatte in der Nacht zu Samstag zwei Brandsätze auf die Gaststätte geworfen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich rund 40 Personen in dem Lokal, die überwiegend der rechten Szene zuzuordnen sind. Einige der Gäste liefen, als sie den Feuerschein sahen, aus der Gaststätte und versuchten, ein Auto zu stoppen, in dem sie die Täter vermuteten.

Ein 23-Jähriger warf sich laut Polizei auf die Motorhaube des Wagens. Der unbekannte Fahrer setzte das Fahrzeug zurück und verletzte dabei zwei Männer. Ein 28-Jähriger wurde überrollt, erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen und musste in einem Krankenhaus notoperiert werden. Der 23-Jährige, der auf das Auto gesprungen war, erlitt einen Nasenbeinbruch und ein 18-Jähriger eine Beinfraktur. Die Täter konnten unerkannt mit dem Pkw flüchten.

Erst Ende August hatten Unbekannte sieben Fensterscheiben an dem Lokal eingeworfen und eine Wand mit Farbe beschmiert. Das Lokal „Zum Henker“ in der Brückenstraße gilt als Treffpunkt der rechten Szene Berlins. Dort sollen unter andere Mitglieder der rechtsextremistischen Kameradschaft „Frontbann 24“ regelmäßig zusammenkommen.

( ddp/sei )