Die Delegierten eines SPD-Landesparteitags haben sich gegen die Verlängerung der Stadtautobahn A100 ausgesprochen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit will die Entscheidung der Basis respektieren. Das heißt jedoch nicht, dass das Projekt damit gescheitert ist.
Die Entscheidung gegen den Weiterbau der Autobahn A100 bedeutet nach Meinung von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kein automatisches Ende des Projektes. Die A100 sei eine Bundesautobahn, deshalb werde das Planungsverfahren auch weiter durchgeführt, sagte Wowereit am Sonntagabend in einer ersten Stellungnahme in der RBB-Abendschau. Die Delegierten des Landesparteitages hatten sich am Sonntag mit knapper Mehrheit gegen den Ausbau von Neukölln nach Treptow ausgesprochen. Das Vorhaben ist aber Bestandteil der Koalitionsvereinbarung von 2006 mit der Linken.
Auch der SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Michael Müller sagte am Montag im Inforadio des RBB, man nehme den Auftrag des Parteitages sehr ernst. Er kündigte deshalb Gespräche mit den anderen Beteiligten an. Dies seien der Koalitionspartner die Linke und der Bund, der schließlich 400 Millionen Euro für das Autobahnteilstück zahle. Wie Müller bekannte, habe er gegen den Baustopp gestimmt.
Der Berliner Fahrgastverband begrüßte die Entscheidung des SPD-Parteitages. Der Verband habe sich immer gegen diesen Bau ausgesprochen, weil er zu teuer sei und die Verkehrsprobleme nicht löse, wurde am Montag mitgeteilt. Der Verband forderte die Linke dazu auf, sich der Entscheidung der SPD anzuschließen.
dpa/sei