Jugendgewalt

Wachschutz sichert 16 Schulen in Neukölln

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Das neue Schuljahr hat in Berlin begonnen und wieder stehen private Wachschützer vor Neuköllner Schulen. Insgesamt sind es ab diesem Montag 16 Schulen im Bezirk, die so gewalttätige Übergriffe verhindern werden wollen. Seit der Einführung des Sicherheitsdienstes sind Vorfälle drastisch zurückgegangen.

Mit dem Start des neuen Schuljahres 2008/09 in Berlin ist am Montag auch der private Wachschutz vor Schulen in Neukölln ausgeweitet worden. Die Sicherheitsleute des Bielefelder Unternehmens Germania stehen jetzt vor 16 statt bisher 13 Schulen.

Der bundesweit einmalige private Wachschutz war im Dezember 2007 eingeführt worden, nachdem sich schwerwiegende Gewaltvorfälle an Schulen des sozialen Brennpunktgebiets gehäuft hatten. Davor war es zu 53 Gewaltvorfällen gekommen. Seit dem Start des Wachschutzes ist die Zahl nach Angaben des Bezirksamts Neukölln auf vier Vorfälle zurückgegangen.

Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hatte die Notbremse gezogen, nachdem an der Röntgen-Oberschule ein Lehrer auf dem Schulhof von einem Fremden niedergeschlagen worden war. „Wir haben keine Wahl mehr, wir können den Eltern die Sicherheit ihrer Schüler und die der Lehrer nicht mehr garantieren, wenn wir nicht handeln“, sagte Buschkowsky zur Begründung des Vorstoßes. Wichtigste Aufgabe der Wachschützer ist seitdem die Kontrolle des direkten Zugangs zu Schulhöfen und Schulgebäuden.

Politisch war der Einsatz der Wachschützer von Anfang an heftig umstritten. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte die Aktion strikt abgelehnt und unter anderem auf die Zusammenarbeit mit der Polizei verwiesen. Man brauche „keine paramilitärischen Einheiten“ vor Schulen in Neukölln. Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD) hatte sich ebenfalls gegen die Maßnahmen ausgesprochen, jedoch betont, dass in Einzelfällen verstärkte Sicherheitsmaßnahmen zu akzeptieren seien.

Eine vom Bezirk verlangte Kostenbeteiligung hat der Senat abgelehnt. In der ersten Phase kostete das allein vom Bezirk finanzierte Projekt rund 200.000 Euro, für das komplette neue Schuljahr sind bis zu 500.000 Euro veranschlagt.

( dpa/mim )