Das Cassambalis, benannt nach dem Geschäftsführer Costas Cassambalis, ist ein Hingucker: Im Sommer sitzt man auf großer Terrasse, in der kalten Jahreszeit bieten die großflächigen Fenster gute Sicht. Cassambalis liebt Kunst, hat sie studiert, und sich schon 1972 in Form eines Restaurants sein Wohnzimmer geschaffen, in dem er gern mit Freunden beim Wein sitzt.
Die Tische sind weiß gedeckt, mittendrin steht ein großes Buffet mit mediterranen Vorspeisen. Der Kellner kommt an den Tisch zum Gast, überreicht die Speisenkarten und trägt die frischen Tagesspezialitäten des Meeres vor. In der Karte stehen Pasta, Risotto, Kalbsschnitzel und –leber, gegrillter Oktopus, Taramas (Fischrogencreme), Carpaccio und Tiramisu.
Auch ohne zu wissen, dass es sich um einen griechischen Besitzer handelt, wähnt man sich in einem südländischen Restaurant mit mediterraner Küche. Die Bouillabaisse wird leicht scharf im Geschmack als Tomatensuppe mit Rosmarin, etwas wildem Spargel und Knoblauchstücken serviert. Darin tummeln sich Leckerbissen von Edelfischen und einem Scampo. Dazu gibt es Brotchips und Sauce Rouille, eine mit Safran gewürzte Mayonnaise. Auf dem saftig gegrillten Oktopus liegen frische Knoblauch- und Chiliringe.
Der Service trägt die Nase ein wenig zu hoch, sicher liegt das am ständig gut gefüllten Restaurant und der großen Dichte an Prominenz. Für Neulinge will sich in diesem wunderbaren Ambiente kein Wohlfühlgefühl bemerkbar machen, denn für die Kellner ist der Gast merklich nicht König. Schade ums gute Essen.
Cassambalis Grolmanstraße 35, Charlottenburg, tgl. von 12-1 Uhr, Tel. 885 47 47 (besucht im Oktober 2014)