Wenn ein Facebook-Freund eine Bar mit „Gefällt mir“ bewertet, heißt das noch nicht viel, denn das könnte aus Neugier geschehen sein. Wenn aber ein Spotify-Nutzer seinen Followern eine Liste mit Musikfavoriten freigibt, weiß man, dass ihm diese Songs gefallen.
Dieses Prinzip haben sich die Macher des neuen Restaurant- und Hotelfinders „Twisper“ zu Eigen gemacht, der jetzt als iPhone-App an den Start geht. Seine Empfehlungen ähneln jenen von Spotify.
Wer neu auf der Plattform ist, wählt aus einer Liste von Locations mindestens fünf Lieblingsrestaurants (Favoriten) aus. Aus dieser Auswahl und allen Lokalen, die der Nutzer zu einem späteren Zeitpunkt favorisiert, errechnet der Algorithmus der App, welche anderen Bars oder Restaurants dem Nutzer gefallen könnten.
Die angeschaltete Ortungsfunktion des Smartphones sorgt dafür, Empfehlungen aus der Nähe zu erhalten. Die Favoriten anderer Nutzer mit ähnlichem Geschmack ergänzen diese Liste. So kann „Twisper“ einem Nutzer aus Berlin eine neue Lieblingsbar in Zürich oder Wien empfehlen. Denn die App weiß ja, was ihm gefällt.
Facebook ist zu ungenau
Facebooks oder Foursquares „Social Graph“, also das Netzwerk aller Likes beziehungsweise Check-ins von Freunden, ist den Machern von Twisper zu ungenau. Denn Facebook-Freunde sind nicht immer auch Freunde im echten Leben. Und das „Like it“ oder „Check-in“ eines Bekannten wiegt nicht so viel wie die Empfehlung eines echten Freundes.
„Wir wollten eine App entwickeln, die mitdenkt, mitlernt und so basierend auf der eigenen Persönlichkeit selbstständig neue Vorschläge macht“, sagt Darius Moeini, einer der drei Gründer. Wer trotzdem die Empfehlungen seiner Facebook-Freunde sehen will, kann das auswählen.
Finanzierung aus der Schweiz
Das Berliner Jung-Unternehmen ist eine Ausgründung aus der Schweizer Tom Talent Holding AG (www.tomtalent.ch), die der Mitgründer Thomas Sterchi als Inhaber führt. Zum Start stellt er dem 15-köpfigen Twisper-Team einen sechsstelligen Eurobetrag zur Verfügung. Zum Start ist der im August 2012 gegründete Location-Scout für die Städte Berlin, Zürich, Zermatt und Wien nutzbar. Weitere folgen in Kürze.