Die einen treffen sich jede Woche, die anderen nur selten. Manche Zeitung erscheint zwei Mal im Jahr, wieder andere häufiger. Geschrieben wird bei allen erfolgreichen Berliner Schülerzeitungen fleißig.

Grundschule: „Karlchen“

„Für die Preisverleihung könnt ihr euch ruhig etwas Schickes anziehen“, sagte Michael Jung vor dem großen Termin zu seinen Schülern – und lächelte dabei. Er betreut die Schülerzeitungsredaktion der Karlsgarten-Grundschule in Neukölln. Die Dritt- bis Sechstklässler arbeiten immer fleißig mit. Jeder weiß, was zu tun ist. Einige Schüler zeichnen am Computer, andere schreiben. Auch die ausgezeichnete Ausgabe über Angst und Mobbing ist so entstanden. Geschichten, Umfragen und Interviews zu Schikanen in der Schule haben die Schüler dafür gesammelt. Zweimal im Jahr trifft sich die Redaktion, um gemeinsam an Karlchen zu arbeiten. pp

Förderschule: „Rasku“

Von der Kelly Family über Rapper Sido bis hin zu Schauspieler Vin Diesel ist alles dabei: Stars, Sternchen und Helden beschäftigten die Redaktion des „Rasenden Kuriers“ für ihre Wettbewerbsausgabe. Die Redakteure der Sancta-Maria-Schule der Hedwigschwestern in Wannsee treffen sich einmal die Woche mit ihren Lehrern Frauke Fechner und Frank Medeke. Sie sammeln Themen- und Artikelvorschläge, die sie selbstständig bearbeiten. Auch für die regelmäßigen Kategorien werden Ideen gesammelt. So erscheint pünktlich zu den Oster-, Sommer- und Weihnachtsferien je eine Ausgabe. pp/ SB

Sekundarschule: „Voilà“

Das Thema Armut war den Redakteuren der Schülerzeitung „Voilà“ eine Herzensangelegenheit. „Armut gibt es ja nicht nur in finanzieller Hinsicht. So war auch die Armut an Freunden für die Schüler ein Thema“, sagt Lehrerin Gabriele Schild. Besonders stolz sind die Redakteure der Georg-von-Giesche-Schule auf das Interview mit einem Obdachlosen in der Wettbewerbsausgabe. Zweimal im Jahr erscheint ihre Zeitung. Dafür treffen sich die Neuntklässler jede Woche.. „Alle Schüler sind eingeladen mitzuarbeiten. Zu den Treffen schaffen es wegen der Stundenpläne aber momentan nur die neunten Klassen“, sagt Schild. pp

Gymnasium: Penny Lane

Ein halbes Jahr hat die Schülerzeitungsredaktion des John-Lennon-Gymnasiums in Mitte an der Wettbewerbsausgabe der „Penny Lane“ gearbeitet. Dafür haben sie mit Prominenten wie Yoko Ono oder Christiane F. gesprochen. „Manchmal war mir die Zeitung einfach wichtiger als die Schule. Man muss schon Prioritäten setzen“ sagt die Zwölftklässlerin Maite Villegas, eine der Chefredakteurinnen und Layouterin der „Penny Lane“. Gemeinsam mit der gleichaltrigen Fine Böttner leitet sie die Treffen der Redaktion. Von der siebten bis zur zwölften Klasse sind dort alle Jahrgänge vertreten. So entstehen zwei bis drei Ausgaben pro Jahr. pp

OSZ: „Anna-Freud-Culture“

Es ist fast Routine: Zum wiederholten Mal gewinnt die Anna-Freud-Schule in Charlottenburg den Wettbewerb in der Kategorie OSZ mit ihrer „Anna-Freud-Culture“. „Besonders wichtig ist mir, dass die Redakteure aus ihrer eigenen Erfahrung schreiben und ihre Emotionen verarbeiten“, sagt Chefredakteurin Franzi Jauer. „Blickwinkel“ war das Thema der Wettbewerbsausgabe. „Dazu gibt es viel zu sagen“, so Jauer. Die Redaktionsmitglieder, vor allem Zwölft- und Dreizehntklässler, suchten nach Idee, reichten Artikel ein. Eigenverantwortung ist wichtig, weil sich die Redaktion nur selten trifft. pp/ls