Kriminalität

290 Autos in Berlin angezündet - 21 Verdächtige ermittelt

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Im vergangenen Jahr wurden fast 300 Wagen in Brand gesteckt. Wegen der Vielzahl an Autos in Berlin hätten die Täter fast unbegrenzte Möglichkeiten. Über die Motive kann man nur spekulieren.

290 Autos sind 2013 in Berlin angezündet worden. 125 weitere wurden bei den Brandanschlägen mit beschädigt. Aufgeklärt werden nur die wenigsten Fälle. 21 Tatverdächtige ermittelte die Polizei. Weil das Feuer meist schnell und im Schutz der Dunkelheit gelegt werde, sei es schwierig, die Täter auf frischer Tat zu stellen, sagte Polizeisprecher Michael Maaß. Wegen der Vielzahl an gemeldeten Autos und des weiten Straßennetzes hätten die Täter nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.

Über die Motivation könnten die Ermittler nur spekulieren. Oft stehe sie im Zusammenhang mit Vandalismus, Versicherungsbetrug oder Beziehungstaten, hieß es.

Seltener seien hingegen politisch motivierte Brandanschläge, die besonders häufig in den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg vorkommen und meist mit „Anti-Kapitalismus“, „Anti-Atom“, „Gentrifizierung“ oder „Antifaschismus“ begründet würden. Hinweise auf politische Motive seien etwa Bekennerbriefe an Zeitungen oder Berichte in Internetforen. Trotzdem sei gerade bei politisch motivierten Anschlägen die Suche nach den Tätern schwierig. Kein einziger Fall konnte im letzten Jahr aufgeklärt werden.

Auch in den letzten Tagen brannten wieder Autos in Berlin

Die Zahl der Brandstiftungen an Autos sei in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben, sagte Maaß. „Die Zahlen sind kein Grund zur Entwarnung. Jedes angezündete Auto ist eines zuviel“, sagte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) der „Bild“-Zeitung am Freitag. 2011 hatte es mit über 400 Fällen einen Ausreißer gegeben.

Erst am Mittwoch stand im Stadtteil Kaulsdorf wieder ein Fahrzeug in Flammen. Ein Anwohner bemerkte den in Flammen stehenden Mazda an der Robert-Koch-Straße und alarmierte die Feuerwehr. Die kurz darauf eintreffenden Einsatzkräfte konnten den Brand schnell löschen. Dennoch entstand an dem Wagen Totalschaden. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen geht die Polizei von Brandstiftung aus. Eine politische Tatmotivation schließen die Ermittler aus.

Auch in der Nacht zu Sonnabend brannte es. Gegen 0.30 Uhr fing in Grünau ein Auto Flammen. Die Berliner Feuerwehr löschte das Feuer an der Regatta-Straße. Die Ursache des Brandes ist noch unklar. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung und stellte den Wagen sicher.

( dpa/jkw )