Noch ist ungewiss, ob und wann die inhaftierte ukrainische Oppositionspolitikern, die schwer am Rückgrat erkrankt ist, aus dem Gefängnis entlassen wird. Berliner Ärzte stehen aber bereit.

Die Berliner Charité ist bereit, die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko medizinisch zu versorgen. „Wir stehen weiter zu unserem Angebot, Frau Timoschenko in Berlin zu behandeln“, sagte Charité-Sprecher Uwe Dolderer am Montag. Zu einem Krankenhausaufenthalt Timoschenkos lägen ihm aber keine Informationen vor, ergänzte er.

Deutschland hatte sich am Montag zu einer sofortigen Aufnahme der Politikerin bereiterklärt. „Unser Angebot an Frau Timoschenko, sich in Deutschland medizinisch behandeln zu lassen, steht“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Andreas Peschke.

Die 52-jährige Timoschenko, die wegen eines schweren Rückenleidens im Krankenhaus liegt, hatte einer möglichen Ausreise nach Deutschland vergangene Woche zugestimmt.

Spekulationen über eine baldige Freilassung

Die Bundesregierung appellierte nochmals an den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, seine Gegenspielerin zu begnadigen. „Wir erwarten, dass die ukrainische Seite das ihrige tut, um zu einer baldigen Lösung beizutragen“, sagte Peschke. Zudem wolle Außenminister Guido Westerwelle (FDP) möglicherweise „sehr bald“ in die Ukraine reisen. In den vergangenen Wochen gab es mehrfach schon Spekulationen über eine baldige Freilassung Timoschenkos.

Davon hängt Beobachtern zufolge auch der Abschluss eines weitreichenden Assoziierungsabkommens der Ukraine mit der Europäischen Union ab. Es soll Ende November unterzeichnet werden.

Timoschenko sitzt eine umstrittene siebenjährige Gefängnisstrafe wegen Amtsmissbrauchs ab. Wegen den Folgen eines Bandscheibenvorfalls wird sie auch von Ärzten der Berliner Charité betreut.