Bei der Kollision zweier Polizeihubschrauber am Olympiastadion ist ein Mensch gestorben. Ein Video zeigt, wie es zu dem Unfall kam. Metallteile flogen bei dem Crash in alle Richtungen.

Ein Video zeigt, wie es zu dem tödlichen Hubschrauber-Absturz in Berlin kam, bei dem ein Mensch starb. Offenbar war das starke Schneetreiben schuld an dem Unglück.

Nach Augenzeugenberichten passierte der Unfall im Schneegestöber bei der Landung dreier Helikopter. Ersten Erkenntnissen zufolge hatten die Hubschrauber bei der Landung am Maifeld so viel Schnee aufgewirbelt, dass die Piloten keine Sicht mehr hatten. Einer der landenden Hubschrauber rammte dabei einen anderen und kippte auf die Seite.

Auf dem Video ist durch die weiße Schneewand ein lauter Knall zu hören, kurz darauf wirbeln Trümmer über die Köpfe der Menschen hinweg. Auch der Kameramann duckt sich und verreißt dabei die Kamera. Unklar ist bislang, wieso der Pilot trotz der schlechten Sicht zu landen versuchte.

Trümmer fliegen über das Feld, zerschlagen Fenster

Hintergrund des Hubschrauber-Einsatzes war eine Großübung der Bundespolizei. Rund 400 Beamte übten einen Einsatz gegen Fußball-Hooligans. Die Hubschrauber hatten die Aufgabe, auf dem Maifeld am Stadion Einsatzkräfte abzusetzen. Bei dem Unglück kam der Pilot ums Leben, sechs Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen, weitere Menschen wurden leicht verletzt. Mindestens einer der Zuschauer wurde am Bein getroffen.

Die Trümmer flogen über eine große Strecke, Fotos zeigen unter anderem zerschlagene Fenster. Die Ermittlungen zur Unfallursache übernahm das Luftfahrtbundesamt.

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Als die Schneewolke verflog, bot sich den Zeugen ein dramatischer Anblick. Ein Hubschrauber lag zerstört auf der Seite, auch die andere Maschine war zertrümmert. Beamte rannten sofort zu den Maschinen und zogen die Besatzung heraus. Beamte hätten untereinander Erste Hilfe geleistet, berichtete der Sprecher der Berliner Bundespolizeidirektion, Meik Gauer. „Die Kollegen sind schockiert“, sagte er zu der Stimmung nach dem Unglück.

Die Maschinen gingen glücklicherweise nicht in Flammen auf. „Unsere Sorge war, dass Kerosin ausläuft“, sagte Feuerwehrsprecher Stephan Fleischer. Die Berliner Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften vor Ort, nachdem um 10.33 Uhr eine Alarmmeldung in der Zentrale eingegangen war.

In den drei Hubschraubern, die an der Übung beteiligt waren, befanden sich insgesamt 36 Beamte plus die Besatzungsmitglieder, die bei jedem Hubschrauber mindestens zu zweit waren. Nach Polizeiangaben handelte es sich bei zwei der Helikopter um mittlere Transporthubschrauber vom Typ AS 332 L1 Super Puma, von denen einer verunglückte. Bei dem dritten Hubschrauber handelte es sich um einen leichten Transporthubschrauber des Typs EC 155 B. Die Puma-Maschine hat laut einer Übersicht der Bundespolizei 21 Sitzplätze, der EC-Helikopter 15 (jeweils einschließlich Besatzung).

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sprach bei einem Besuch am Unglücksort neben dem Stadion von einem schrecklichen Unfall. „Wir haben einen toten Polizisten zu beklagen und sind bei den Angehörigen“, sagte der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) äußerte die Hoffnung, dass die verletzten Polizisten schnell genesen und keine bleibenden Schäden zurückbehalten.

Henkel informierte am Nachmittag auch das Abgeordnetenhaus. "Das ist ein schwerer Tag für Berlin", sagte der Innensenator im Plenum. Neben dem Toten und den sechs Schwerverletzten gebe es "eine Vielzahl verletzter und traumatisierter Beamter", die das Unglück mitangesehen hätten. Henkel informierte die Abgeordneten über den Hergang und die Hintergründe des Unglücks. "Nach meinen ersten Erkenntnissen gab es beim Landeanflug starke Schneeverwehungen und dadurch stark eingeschränkte Sicht", sagte Henkel zur Ursache des Absturzes. "Das war ein wirklich schwerer und dramatischer Unfall."