Berliner Grundschüler haben massive Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Dabei ist die Muttersprache nicht ausschlaggebend, sondern die soziale Herkunft.

Jeder zehnte Berliner Drittklässler ist vom Analphabetismus bedroht. Dabei spiele die Muttersprache der Eltern nicht allein die entscheidende Rolle, sondern auch die soziale Herkunft, hieß es in einer Antwort der Senatsverwaltung für Bildung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu.

Die Verwaltung berief sich auf Ergebnisse des so genannten Vera-Vergleichstests unter 22.000 Berliner Grundschülern aus dem Jahr 2009. Zehn Prozent der Schüler zeigten demnach keine hinreichenden Leistungen im Lesen und Schreiben und zählten somit zur Risikogruppe.

Die Förderung der Lese- und Rechtschreibkompetenzen gehöre zu den zentralen Aufgaben aller Fächer und werde von den Lehrern während ihrer Unterrichtstätigkeit wahrgenommen, hieß es in der Antwort. Lese und Schreibkompetenzen würden regelmäßig untersucht. So fänden beim Start in die Grundschule und in die Sekundarstufe 1 so genannte Lernausgangslageuntersuchungen statt. Diese dienten der Diagnostik und der anschließenden Förderung.