Ausstand

Beschäftigte aus Ämtern und Schulen im Warnstreik

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Teilnehmer am Warnstreik und an der Demonstration von Beschäftigten der Berliner Bürger- und Ordnungsämter und bei der Polizei demonstrieren und streiken im Lustgarten unweit des Berliner Doms.

Teilnehmer am Warnstreik und an der Demonstration von Beschäftigten der Berliner Bürger- und Ordnungsämter und bei der Polizei demonstrieren und streiken im Lustgarten unweit des Berliner Doms.

Foto: Paul Zinken/dpa

Angestellte der Bürgerämter und Polizei sowie Lehrer und Erzieher legten ihre Arbeit nieder. Donnerstag folgt der nächste Warnstreik.

Berlin. Notbetreuung für Kinder, leere Schreibtische in Bürgerämtern: Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben auch am Mittwoch in Berlin zu Einschränkungen geführt. Mehrere tausend Beschäftigte zogen nach Gewerkschaftsangaben am Vormittag zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor. „Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch, heute setzen wir noch einmal ein Zeichen“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin.

Für Donnerstag kündigte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Warnstreiks an der Freien Universität Berlin, den Stadtbibliotheken des Landes Berlin, der Zentral- und Landesbibliothek sowie der Berufsbildungsstiftung Lette-Verein an. In Zehlendorf und Kreuzberg sind Kundgebungen geplant.

Zusammen mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte Verdi Angestellte der Bürger- und Ordnungsämter und der Polizei sowie angestellte Lehrkräfte, Erzieher, Erzieherinnen und Hochschulbeschäftigte zum Warnstreik am Mittwoch aufgerufen. Nach Angaben der GEW beteiligten sich rund 8000 Menschen. Die Gewerkschaften wollen so in der laufenden Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber machen.

Seit dem 8. Oktober verhandeln mehrere Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Sie fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich. Außerdem sollen Auszubildende und Praktikanten monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die TdL wies die Forderungen bisher als unrealistisch zurück. Ende November soll weiterverhandelt werden.

Lehrer, die nicht angestellt, sondern verbeamtet sind, dürfen nicht streiken. Das gilt auch für Beamte in der Verwaltung.

Am Dienstag demonstrierten rund 1000 Menschen

In Berlin hatten bereits am Dienstag Erzieherinnen und Erzieher in öffentlichen Kitas sowie Mitarbeiter in acht Bezirksämtern und an Schulen die Arbeit niedergelegt. Wie viele Angestellte dem Aufruf nachkamen, konnte Verdi nicht genau sagen. An einer Demonstration am Vormittag vom Berliner Dom zum Brandenburger Tor nahmen laut Verdi rund tausend streikende Menschen teil. Die Verdi-Sprecherin sagte, es sei ein sehr erfolgreicher zweiter Warnstreik gewesen.

Beim ersten Warnstreik hatten in der vergangenen Woche angestellte Lehrer und Erzieher die Arbeit ausgesetzt. An vielen Schulen fiel Unterricht aus. Einem Teil der Lehrer sowie allen Polizisten ist ein Streik nicht erlaubt, weil sie Beamte sind.

( dpa )