- Die Steuererklärung ist für Rentner stark vereinfacht worden
- Mit einfachen Fragen können Rentnerinnen und Rentner nun ihre Steuererklärung bearbeiten
- Was sich für Rentner ändert, lesen Sie hier
Immer mehr Rentner und Rentnerinnen in Deutschland beziehen auch im Ruhestand so viel Einkommen, dass sie das Finanzamt auf den Plan rufen. Rund sechs Millionen Menschen im Ruhestand sind schon steuerpflichtig und die Tendenz steigt. Heißt: Immer mehr Rentnerinnen und Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben. Damit sie mit dem Aufwand aber nicht alleine gelassen werden, hat die Finanzverwaltung Hilfe angekündigt. Lesen Sie hier: Diese Fristen gelten für die Steuererklärung 2022 bis 2019.
Rente: Steuererklärung über Elster soll erleichtert werden
Der Service namens einfachELSTER sei an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst und seit Anfang April nutzbar, teilte das Finanzministerium in Dresden am Sonntag mit. Dabei würden Nutzer Schritt für Schritt geführt, klare Fragen und eine Auswahl an Antwortmöglichkeiten machten die Erstellung besonders leicht.
Steuererklärung für Rentner: Einfache Anmeldung online
Lediglich außergewöhnliche Belastungen oder Sonderausgaben müssen die Rentner noch selbst eintragen. Dazu zählen etwa Spenden, Haushaltshilfen oder Unterhaltszahlungen.
Die Anmeldung zur vereinfachten Steuererklärung soll online erfolgen. Die Rentnerinnen und Rentner werden sich unter einfach.elster.de mit dem Geburtsdatum und der steuerlichen Identifikationsnummer registrieren können. Wenige Tage später erhalten sie eine Kennnummer per Post an ihre Meldeadresse. Die eröffnet ihnen dann den Zugang zum Portal.
Steuererklärung für Rentner: Welche Unterlagen braucht man?
Elektronische Bescheinigungen wie die Rentenbezugsmitteilung liegen der Steuerverwaltung den Angaben nach vor und werden automatisch berücksichtigt. Die Online-Anwendung sei für Personen mit ausschließlich inländischen Renten- oder Pensionseinkünften anwendbar und leicht.: Doppelbesteuerung fällt - Warum Rentnern eine böse Überraschung droht.
Unterdessen sieht ein neuer Gesetzesentwurf vor, dass Steuerzahler, die einen Steuerberater hinzuziehen, mehr Zeit für die Abgabe ihrer Steuererklärung bekommen. Die Frist „in beratenen Fällen“ wird für 2020 um weitere drei Monate verlängert“, heißt es in dem Begleitschreiben zum Gesetzesentwurf. Auch die Frist für 2021 und 2022 soll verlängert werden, „jedoch in geringerem Umfang“, wie es im Gesetz heißt. Somit hätten auch Rentner für die vereinfachte Steuererklärung 2021 mehr Zeit. Lesen Sie hier: Diese Rentner müssen bald eine Steuererklärung abgeben.
Rente: Fragen sollen durch die Steuererklärung leiten
Das Programm „Einfach Elster“ richtet sich an Personen, die ihre Rente oder Pensionen in Deutschland erhalten. Zusätzlich soll das Programm ermöglichen, Minijobs anzugeben sowie Kapitaleinkünfte, die durch den Sparerpauschbetrag freigestellt waren.
Doch wann ist man als Rentner überhaupt in der Steuerpflicht? Die Erklärung wird immer dann fällig, wenn das zu versteuernde Einkommen den jährlichen Grundfreibetrag überschreitet, erklärt die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin.
Im vergangenen Jahr lag dieser Freibetrag bei, 9744 Euro für Singles und bei 19.488 Euro für Verheiratete. 2022 liegt er bei 9984 Euro beziehungsweise 19.968 Euro. Jedoch kommt es nicht nur auf die Höhe der Rente an, sondern auch darauf, ab wann man bereits im Ruhestand ist. Denn Renten werden seit 2005 zunehmend besteuert.
Steuererklärung soll deutlich übersichtlicher werden
Anders als beim klassischen Elster-Portal soll das neue Angebot für Rentner deutlich übersichtlicher sein. Laut „Finanztest“ soll es dabei kein reguläres Steuererklärungsformular geben. Stattdessen sollen mehrere Fragen durch die Steuererklärung führen – ein ähnliches Prinzip, das schon viele kostenpflichtige Steuerprogramme anbieten.
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Zusätzlich soll ein Datenabruf beim Finanzamt ermöglicht werden. Sollten zum Beispiel bereits Bescheinigungen der Krankenkasse oder Rententversicherung dem Finanzamt vorliegen, so werden sie bei „Einfach Elster“ automatisch berücksichtigt und man muss die Daten nicht extra eingeben.
(aju/dpa)