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Aldi und Lidl wollen Lebensmittel-Ampel einführen

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Beate Kranz
Die Lebensmittelampel Nutri-Score zeigt auf einen Blick die Nährwertzusammensetzung  eines Lebensmittels. Die beste Bewertung ist „A“, die ungünstigste „E“.

Die Lebensmittelampel Nutri-Score zeigt auf einen Blick die Nährwertzusammensetzung eines Lebensmittels. Die beste Bewertung ist „A“, die ungünstigste „E“.

Foto: Patrick Pleul / dpa

Wie gesund sind Chips, Milch oder Müsli? Dies sollen Verbraucher auf Eigenmarken durch eine Lebensmittel-Ampel schneller erkennen.

Berlin. Die Discounter gehen in Deutschland voran: Aldi und Lidl wollen möglichst bald die geplante neue Lebensmittelampel auf ihren Produkten einführen. Mehrere Eigenmarken sollen mit der Nutri-Score-Ampel bewertet werden, sobald das Bundesernährungsministerium die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen hat, kündigen die Konzerne an. Damit soll es für Verbraucher einfacher werden, auf einen Blick zu erkennen, wie gesund Lebensmittel sind.

Die Nutri-Score-Ampel bewertet Lebensmittel nach ihrem Gehalt an Zucker, Fett, Salz und gesättigten Fettsäuren auf einer fünfstufige Skala - von A bis E. „A“ (dunkelgrün) steht für die beste Nährwertzusammensetzung, „E“ (rot) für die ungünstigste Einstufung. Das zutreffende Feld wird auf dem Produkt hervorgehoben. Die Nutzung durch die Hersteller ist freiwillig.

Bundesministerium muss zunächst rechtliche Grundlagen schaffen

Die Lebensmittelampel bekommt damit einen kräftigen Schub im Lebensmittelhandel. „Jetzt müssen Rewe, Edeka & Co. nachziehen und die verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung einführen“, sagt Luise Molling von der Verbraucherorganisation Foodwatch. Edeka wolle zunächst die Ergebnisse eines „Praxistests“ abwarten. Die Rewe Group ist grundsätzlich bereit, „bei der Nährwertkennzeichnung mit ihren Eigenmarken eine Vorreiterrolle zu übernehmen“, teilte das Unternehmen mit. Wie dies konkret aussieht könne erst gesagt werden, sobald die Regelungen dazu auf dem Tisch liegen.

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Lidl will mit der Einführung seinen Kunden die Orientierung und Kaufentscheidung erleichtern. „Wir haben viele Kundenanfragen, die aktiv nach einer transparenten Kennzeichnung von Lebensmittelprodukten fragen“, sagt Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf von Lidl Deutschland. Notwendig sei nun, „dass zeitnah die rechtlichen Grundlagen zur Verwendung geschaffen werden“.

Die Nutzung der Nutri-Score-Ampel ist freiwillig

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte sich vor Kurzem für eine ergänzende Nährwert-Kennzeichnung für Lebensmittel nach dem Vorbild Frankreichs entschieden. Zuvor wurden Verbraucher dazu befragt. Dabei schnitt das Nutri-Score-System am besten ab. Klöckner will eine Verordnung auf den Weg bringen, die den Rechtsrahmen für eine freiwillige Verwendung auf der Vorderseite schafft. Das neue Logo soll die EU-weit verpflichtende Nährwerttabelle sein, die oft auf der Rückseite von Packungen steht.

Einige Unternehmen haben bereits vorab angekündigt, die Nährwertkennzeichnung zu nutzen, so etwas Iglo und Danone.