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YouTubes Regeln gegen Hass: Holocaust-Leugnung wird gesperrt

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Von wegen nur Make-up-Tutorials: So kämpfen YouTuber gegen Hass

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YouTube setzt Regeln gegen Hassrede durch, die ihren Ursprung in der EU haben. Googles Tochter folgt damit auch dem Beispiel Facebook.

Mountain View YouTube. Googles Videoportal will massiv gegen extremistische Inhalte vorgehen. In einem ersten Schritt sollen beispielsweise Video weltweit gelöscht werden, in denen der Holocaust geleugnet wird.

Auch Videos und Video-Kanäle, die eindeutig eine Nazi-Ideologie verbreiten würden entfernt. Diese Änderungen sind sehr wichtig für die USA, wo es – im Gegensatz etwa zu Deutschland – nicht strafbar ist, den Massenmord der Nationalsozialisten an den Juden zu leugnen. Dort bleiben solche Ansichten unter Hinweis auf die Meinungsfreiheit oft auf den Online-Plattformen.

Grundsätzlich werden bei YouTube alle Videos verboten, in denen behauptet wird, dass eine Gruppe einer anderen überlegen sei, ausgehend von Merkmalen wie unter anderem Alter, Geschlecht, Rasse, Religion oder sexuelle Orientierung. Das ist eine breite Definition, unter Verweis auf die Youtube künftig viel konsequenter Hassrede aller Art bekämpfen könnte.

YouTube will auch Fake-News unterbinden

Zugleich will YouTube den Algorithmus für Videovorschläge so ändern, dass Inhalte mit falschen Informationen nicht empfohlen werden. YouTube-Kanäle, die wiederholt mit Hassrede auffallen, werden die Möglichkeit verlieren, Werbung zu schalten.

YouTube teilte mit, außerdem werde die Verbreitung von Videos eingeschränkt, deren Inhalte fast an die Grenze zur Regelverletzung kämen. In den USA laufe bereits seit Januar ein entsprechendes Pilotprojekt, mit dem die Empfehlung solcher Videos auf der Plattform begrenzt werde.

So will Steinmeier dem Hass im Netz entgegenwirken
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Dadurch seien diese Videos in den Vereinigten Staaten nur noch halb so oft angesehen worden. Betroffen von dieser Maßnahme seien auch Videos, die „schädliche Falschinformationen“ transportierten – etwa solche, dass es eine Wunder-Heilbehandlung für ernsthafte Krankheiten gebe oder dass die Erde eine Scheibe sei.

Soziale Medien wie YouTube geraten zunehmend unter Druck, gegen extremistische Inhalte und deren Verbreitung vorzugehen. Nach Youtube-Angaben werden Videos, die die Regeln der Plattform verletzten, schneller denn je zuvor entfernt. Mit den Änderungen von Mittwoch setzten sich im Prinzip die strikten europäischen Vorgaben gegen Hassrede weltweit durch. Facebook hat zuletzt mehr als drei Milliarden Fake-Konten entfernt. Dazu hat das soziale Netzwerk Transparent angekündigt und beantwortet Nutzern die Frage: Warum sehe ich diesen Beitrag? Facebook klärt jetzt auf.

Auch das soziale Netzwerk hatte in den vergangenen Jahren zunehmend eine Europäisierung durchlaufen und europäische Regeln weltweit durchgesetzt. Das zeigte sich daran, wie Facebooks Löschteams bei der Terrorbekämpfung helfen.

• Hintergrund: Offizieller Blog-Eintrag zu YouTubes Kampf gegen Hass

(dpa/ac)