Berlin. WhatsApp schränkt das Weiterleiten von Nachrichten massiv ein. Der Grund ist dem Unternehmen zufolge der Kampf gegen die Verbreitung von Gerüchten, Falschmeldungen und Viren.
Weltweit ist es ab sofort nur noch möglich, eine Nachricht an fünf Kontakte weiterzuleiten und nicht wie bislang an 20. Das kündigte die Vizesprecherin des Unternehmens, Victoria Grand, an. In diesem Jahr gibt es darüberhinaus bei WhatsApp und auch bei Facebook einige Änderungen.
In Indien war das Limit, um Nachrichten bei WhatsApp weiterzuleiten, bereits im Juli 2018 in Kraft getreten. Dort nutzen mehr als 200 Millionen Menschen den Nachrichtendienst. Mehr als 30 Fälle von Lynchjustiz stünden in direktem Zusammenhang mit massenhaft geteilten Nachrichten, die Menschen dazu angestachelt hätten, andere anzugreifen.
In Indien leiten Nutzer der App so viel weiter wie in kaum einem anderen Land.
Gerüchte provozierten Lynchjustiz
Manchen der Lynchmorde gingen laut „Guardian“ massenhaft verbreitete Gerüchte über WhatsApp voraus, wonach Kidnapper planten, ein Dorf zu überfallen und Kinder zu entführen. Sie wurden deshalb von der indischen Presse als „WhatsApp-Morde“ bezeichnet.

Weltweit nutzen 1,5 Milliarden Menschen WhatsApp. Der Messenger-Dienst wurde 2014 für 18 Milliarden Dollar von Facebook gekauft. Der Dienst gilt nur bedingt als sicher. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber sagte erst kürzlich in einem Interview mit unserer Redaktion, er würde nie WhatsApp benutzen. (rtr/aba)