Hauptuntersuchung

TÜV-Report 2019: Das ist der beste Gebrauchtwagen

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Aaron Clamann
Der Porsche 911 gewinnt beim TÜV-Report in allen Altersklassen.

Der Porsche 911 gewinnt beim TÜV-Report in allen Altersklassen.

Foto: Manfred Segerer / imago

Jeder fünfte Gebrauchtwagen ist im vergangenen Jahr beim TÜV durchgefallen. Doch ein Porsche-Modell gewinnt in allen Altersklassen.

Berlin.  Laut dem TÜV-Report 2019 sind über ein Fünftel (21,2 Prozent) der Gebrauchtwagen in Deutschland bei der Hauptuntersuchung an einer TÜV-Prüfstelle im Jahr 2018 durchgefallen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute dies einen Anstieg um 1,3 Prozent, wie der Dachverband des TÜVs am Mittwoch mitteilte. In gleich mehreren Klassen belegt der Dacia Logan den letzten Platz.

Der TÜV-Verband erwartet in den kommenden Jahren wohl noch höhere Durchfallquoten, denn: Deutschlands Autos werden im Schnitt immer älter. Dass so viele Fahrzeuge beanstandet wurden, liegt nach Ansicht des TÜVs an der stetig alternden Fahrzeugflotte in Deutschland. Das Durchschnittsalter aller vorgeführten Wagen liege bei 9,4 Jahre, heißt es. Im Jahr 2010 waren die Fahrzeuge im Schnitt noch 1,3 Jahre jünger, 2000 waren es sogar 2,5 Jahre weniger.

Keine neue Plakette bekommen Gebrauchtwagen, die bei der Hauptuntersuchung (HU) mit „erheblichen Mängeln“ vorgeführt werden. Der Fahrzeughalte muss in einem solchen Fall die Mängel reparieren lassen und erneut zu einer Prüfstelle kommen.

Neben den 21,2 Prozent der durchgefallenen Autos, hatten weitere 12 Prozent „geringe Mängel“ (- 1,9 Prozent). 0,1 Prozent der Fahrzeuge galten als „verkehrsunsicher“. Fahrzeuge in dieser Kategorie müssen vor Ort stillgelegt und aus dem Verkehr gezogen werden. Insgesamt 8,8 Millionen Fahrzeuge bei einer Hauptuntersuchungen sind in die Untersuchung zum TÜV-Report 2019 eingeflossen.

Das sind die zuverlässigsten und unzuverlässigsten Autos laut TÜV-Report 2019

Gewinner im TÜV-Report ist der Porsche 911. Der Sportwagen habe mit 2,5 Prozent die geringste Durchfallquote – also am seltensten „erhebliche Mängel“. Das Modell gewinnt dabei in allen Altersklassen. Laut TÜV sei dies ein Rekord. „Dass ein Fahrzeug in allen Altersklassen so überzeugend abschneidet, hat es in der Geschichte des TÜV-Reports noch nicht gegeben", sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands (VdTÜV).

Das sind die Gewinner im TÜV-Report nach Altersklassen:

  • Zwei- und Dreijährige: Porsche 911 (Typ 991)
  • Vier- und Fünfjährige: Porsche 911 (Typ 991)
  • Sechs- und Siebenjährige: Porsche 911 (Typ 997)
  • Acht- und Neunjährige: Porsche 911 (Typ 997)
  • Zehn- und Elfjährige: Porsche 911 (Typ 997)

Das sind die Verlierer im TÜV-Report nach Altersklassen:

  • Zwei- und Dreijährige: Dacia Logan (2. Generation)
  • Vier- und Fünfjährige: Peugeot 206
  • Sechs- und Siebenjährige: Dacia Logan (1. Generation)
  • Acht- und Neunjährige: Renault Kangoo (Typ W)
  • Zehn- und Elfjährige: Dacia Logan (1. Generation)

Die Gewinner nach Fahrzeugklassen:

  • Mini: Opel Adam
  • Kleinwagen: Hyundai i20
  • Kompaktwagen: Mercedes A-Klasse
  • Mittelklasse: Mercedes C-Klasse
  • SUV: Mercedes GLK
  • Van: Mercedes B-Klasse
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Mercedes gewinnt mit seinen Modellen die Wertungen für die vom Kraftfahrt-Bundesamt festgelegten Wagenklassen Kompaktklasse, Mittelklasse, SUV und Van. Bei den Minis gewinnt der Opel Adam, bei den Kleinwagen der Hyundai i20.

Schlusslichter in den verschiedenen Altersklassen sind in diesem Jahr der Dacia Logan mit einer EM-Quote bei den 2-3 Jahre alten Fahrzeugen in Höhe von 14,6 Prozent, der Peugeot 206 bei den 4-5 Jährigen mit 28,0 Prozent und bei den 6-7 Jährigen wieder der Dacia Logan mit 30,9 Prozent. Bei den 8-9 Jahre alten Fahrzeugen teilen sich Renault Kangoo und Chevrolet Matiz den letzten Platz mit einer EM-Quote von 37,1 Prozent. Bei den 10-11 Jahre alten Fahrzeugen verliert erneut der Dacia Logan: vier von zehn Logans (40,6 Prozent) fallen in diesem Alter durch die HU.

Lesen Sie hier die Zusammenfassung des TÜV-Reports 2019.

Nicht bei allen Prüfstellen und in allen Regionen fällt die Statistik gleich aus. Es gibt regionale Unterschiede: Wie der TÜV Nord mitteilte, habe es bei Prüfstellen des Vereins einen leichten Rückgang gegeben. Zwar nur leicht von 22,2 auf 22,1 Prozent aller geprüften Autos, aber bereits zum fünften Mal in Folge (2014: 25,8 %).

Einer Mitteilung von Mittwoch zufolge sei die Anzahl der Autos ohne Beanstandung gestiegen: von 65,4 auf 66,2 Prozent. Der TÜV Nord vermutet, dass die positive Entwicklung durch den zweijährigen Rhythmus der Hauptuntersuchung zu erklären sei. Die Autofahrer würden deshalb früher Mängel beseitigen. Dagegen spricht allerdings der Gesamttrend der negativ ausfällt.